SC Paderborn 07: Jérôme Colinet zum Probetraining in Belgien
Von Peter Klute Paderborn (WV). Training und Testspiele sind für Fußball-Profis oft lästige Pflicht - für Talente, Reservisten oder ehemals Verletzte aber auch eine Chance. Serdar Bayrak hat sie genutzt. Seit der Winterpause trainiert er mit dem Zweitliga-Team von Holger Fach, jetzt beruft ihn der Chef-Trainer des SC Paderborn 07 in das Aufgebot für das Spiel am Sonntag bei der SpVgg Greuther Fürth.
»Serdar fährt mit«, kündigte Fach gestern nach dem Training die Belohnung an. Ausschlag gebend, neben Bayraks positiven Auftritten in den täglichen Einheiten, war vor allem seine couragierte Leistung im Testspiel am Dienstagabend beim A-Ligisten TuRa Elsen (8:1). Dort war Bayrak der Einzige, der wirklich auffiel. In der U 23 (Verbandsliga) stürmt Bayrak neben Sven Krause, auf Bundesliga-Niveau sieht Fach ihn allerdings weiter hinten. »Vorne wird es schwer, ich suche für ihn eine Position auf der rechten Seite, im Mittelfeld oder in der Viererkette«, sagt der Fußball-Lehrer und führt prominente Beispiele an: »Aachens Sergio Pinto, Hamburgs Mehdi Mahdavikia oder Bielefelds Bernd Korzynietz - sie alle sind gelernte Rechtsaußen und spielen jetzt rechter Verteidiger. Der Vorteil dabei ist, dass sie als Offensivkräfte gelernt haben, schnell umzuschalten.« Bayrak ist auf dem Sprung nach oben, zwei andere sind auf dem Absprung. Nach den Winterverkäufen Yilmaz Örtülü (SV Elversberg) und Fumaca (SV Wilhelmshaven) sowie der Ausleihe von Lionel Djebi-Zadi bis Saisonende (ebenfalls Wilhelmshaven) stehen auch bei Dion Esajas und Jérôme Colinet die Zeichen auf vorzeitige Trennung. Esajas ist schon vor Wochen in seine holländische Heimat zurückgekehrt (wir berichteten). SCP-Geschäftsführer Michael Born sagte dazu gestern: »Wir stehen kurz vor der Einigung.« Das heißt: Der Vertrag des Stürmers (bis 2008) wird in Kürze aufgelöst. Bis zum Ende der kommenden Saison ist auch Colinet an Paderborn gebunden. Der Linksfuß kann ebenfalls gehen und absolviert derzeit ein Probetraining beim belgischen Erstligisten KSV Roeselare. Derweil sucht der SCP neue Spieler, Co-Trainer Dariusz Pasieka weilte am Mittwoch zur Beobachtung im Ausland. In Fürth fehlt neben dem gesperrten Andrew Sinkala (seine Position im defensiven Mittelfeld nimmt Karsten Fischer ein) bekanntlich Garry de Graef, für den die Saison nach seinem Teilriss der Sehnenplatte unter dem rechten Fuß beendet ist. Anstelle des Belgiers rückt Nils Döring als Linksverteidiger in die erste Elf - zum ersten Mal seit seinem Handbruch am 4. März in Koblenz. Für Daniel Brinkmann (Bänderriss) und Marc Gouiffe à Goufan (Muskelfaserriss, das Blutbild ergab keine Auffälligkeiten) kommt ein Einsatz in Franken noch zu früh. Das Duo soll in der nächsten Woche ins Mannschaftstraining einsteigen und wird frühestens am 27. April im Heimspiel gegen Aue wieder zum Kader zählen.
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