20.04.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Frauen sind
das Herz der
Gemeinde

kfd feiert ihren 80. »Geburtstag«

Von Manfred Köhler
Verl (WB). Ein Jubiläum ist es nicht, aber eine runde Sache - Grund genug, um zu feiern: Die Katholische Frauengemeinschaft wird 80 Jahre alt und die Lust am Feiern ist den 860 Mitgliedern der Gemeinschaft genauso wichtig wie ihr Engagement, mit dem sie zahlreiche Aufgaben in der St.-Anna-Gemeinde übernehmen.

Die Jahreshauptversammlung am Donnerstag, 26. April, verspricht vor diesem Hintergrund in diesem Jahr besonders fröhlich zu werden: Nach den Regularien steht Party auf der Tagesordnung. Und weil Lachen bei der kfd ganz groß geschrieben wird, haben sie einen speziellen Gast eingeladen: die Kirchenkabarettistin Ulrike Böhmer. »Die nimmt das kirchliche Leben auf die Schippe, wie etwa die neuen Pastoralverbünde«, sagt Vorsitzende Renate Polkläsener. Spaß muss sein, auch im kirchlichen Alltag, meinen die Frauen der Gemeinschaft, die aus dem Frohsinn viel Kraft schöpfen.
Der Gemeinschaft bekommt das sehr gut: »Geselligkeit steht bei uns im Vordergrund«, freut sich Renate Polkläsener und denkt dabei an die stets ausgebuchten Fahrten zu einem Weihnachtsmarkt, die vielen Radtouren, Wanderungen, Ausflüge und den beliebten Karneval. »So um die 50 Personen sind bei Wanderungen oder bei den Zweitagesfahrten mit dem Rad immer dabei«, gibt sie ein Beispiel von dem großen Interesse am gemeinsamen Erleben. So mancher Ausflug ist noch Jahre später im Gespräch, wie etwa die Wanderung zum Mühlencafé. »Wir waren so viele, dass wir zunächst gar nicht wussten, ob wir zum Kaffeetrinken alle im Café Platz haben würden«, erinnert sich Renate Polkläsener. »Alle hatten Platz. Zwar konnte sich keiner richtig bewegen, der Kuchen wurde von Hand zu Hand weiter gereicht, aber es war einfach wunderbar. Wir hatten so viel Spaß«, erzählt Renate Polkläsener. Ein Erlebnis, das ganz typisch für die Nähe untereinander sei, die den Zusammenhalt in der kfd präge.
Das zeige sich auch beim Engagement der 150 bis 200 Aktiven in der Frauengemeinschaft, bei ihren 56 Mitarbeiterinnen (»Die haben ganz gut zu tun«) und schließlich in der Gemeinde sehr deutlich: »Jeder kann sich auf den anderen verlassen und die Aufgaben sind gut verteilt«, sagt Renate Polkläsener stolz, »und das gilt natürlich auch für den Vorstand«.
Den führt die Verlerin seit 2001, seit 20 Jahren gehört sie dem Vorstand an und der kfd seit 1974. Zu ihrem Team, mit dem sie zurzeit die Jahreshauptversammlung vorbereitet, gehören Elisabeth Adämmer, Gertrud Hoffknecht, Marlies Bartsch, Ingrid Müller, Marianne Kröger, Annegret Steinkemper, Gisela Thiesbrummel und Margret Gellermann. Renate Polkläsener ist die siebte Vorsitzende der Gemeinschaft, die 1927 mit acht Mitgliedern als Mütterverein mit Pfarrer Johannes Häner als Präses gegründet wurde. In zwei Jahren wird die Gemeinschaft ihre achte Vorsitzenden bekommen: »Ich stehe dann nicht mehr zur Verfügung«, kündigt die Vorsitzende an, »ich war lange genug im Vorstand«.
Doch wer auch immer die Gemeinschaft dann weiterführen wird: Sie kann sich darauf verlassen, dass es bei der kfd immer Hand in Hand geht. Und alle in dem Bewusstsein dabei sind, dass die Gemeinschaft im Leben der Kirchengemeinde eine zentrale Bedeutung hat. »Ohne uns Frauen geht es eigentlich nicht«, sagt Renate Polkläsener selbstbewusst. Ob religiöse Angebote wie Gemeinschaftsmessen, Wallfahrten, Mai- und Kreuzwegandachten, Erntedankgottesdienste oder Adventsfeiern: »Die von uns organisierten religiösen Veranstaltungen sind stets gut besucht.« Außerdem sei so gut wie jede Helferin der Caritas Mitglied der kfd. »Man kann sagen: Wir Frauen sind die Basis des Gemeindelebens«, betont sie stolz. Eine Basis, die sich auch ganz gerne über den eigenen Drang zum Engagement lustig macht. Renate Polkläsener: »Wir sind immer unterwegs, das sagt schon unser Name - kfd: Keine Frau daheim.«

Artikel vom 20.04.2007