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Haus Reineberg wird ein Hotel

Fritz Struckmeyer kauft evangelische Tagungs- und Begegnungsstätte

Von Katrin Niehaus
Hüllhorst (WB). Zwei schwierige Fälle - eine Lösung: Das »Haus Reineberg«, dessen Zukunft seit vielen Monaten ungewiss war, hat einen neuen Besitzer. Hotelier Fritz Struckmeyer, dessen »Wiehen-Therme« einen Tag vor Heiligabend ein Raub der Flammen wurde, kauft die ev. Tagungs- und Begegnungsstätte in Hüllhorst.

Der Gastronom und seine Familie, die zunächst geplant hatten, ihr Hotel-Restaurant in Oberbauerschaft wieder aufzubauen, übernehmen die Gebäude samt 15 000 Quadratmeter großem Grundstück zum 1. Oktober. Dort soll ein Wellnesshotel mit Saalbetrieb, Tagungsräumen, Physiotherapiebereich und Sauna entstehen. »Detaillierte Pläne haben wir noch nicht. Wir hatten am 26. Februar das erste Gespräch mit Vertretern des Kirchenkreisverbandes. Kurz nach Ostern haben wir den Kauf per Handschlag besiegelt. Wenn möglich, möchten wir mit dem Gastronomiebetrieb Mitte November starten«, sagte Fritz Struckmeyer gestern bei einem Pressegespräch. Die Entscheidung sei seiner Familie, die die »Wiehen-Therme« seit 1968 betrieben habe, sehr schwer gefallen.
Seit 1968 ist auch der Verband der Kirchenkreise Lübbecke, Herford, Vlotho und Minden Träger des Hauses Reineberg, in dem es 57 Zimmer mit 116 Betten gibt. In den vergangenen fünf Jahren wurden dort 12 000 bis 14 000 Übernachtungen jährlich gezählt. Der Mindener Superintendent Jürgen Tiemann und sein Kollege aus Vlotho, Andreas Huneke, betonten, dass der Verkauf an die Oberbauerschafter Hotelierfamilie die bestmögliche Lösung für die Einrichtung sei.
Der Abriss hätte gedroht, wenn bis zum Jahresende kein Käufer gefunden worden wäre. Die Kirchenkreise sahen sich finanziell nicht mehr in der Lage, das Haus weiterzuführen. Zum Kaufpreis wollten sich gestern weder die Kirchenvertreter noch die Familie Struckmeyer äußern. »Mehr als zehn Interessenten haben die Gebäude seit dem vergangenen Sommer besichtigt, darunter auch zwei öffentliche Träger. Doch auch für sie wäre ein kostendeckender Betrieb nicht möglich gewesen. Wir haben uns schließlich einmütig für Familie Struckmeyer entschieden, da wir glauben, dass sie am meisten aus Haus Reineberg macht«, erklärte Superintendent Jürgen Tiemann. Der Kirchenkreisverband habe sich mit der Gemeinde Hüllhorst, dem Kreis und anderen beraten. »Die Gemeinde Hüllhorst begrüßt diese Entscheidung. Trotz Veränderungssperre sehe ich keine planungsrechtlichen Hindernisse und gehe davon aus, dass auch der Gemeinderat alles in die Wege leiten wird«, sagte der erste Beigeordnete Rudolf Bartelheimer.
Den noch verbliebenen 14 Mitarbeitern des Hauses Reineberg, so Superintendent Andreas Huneke, habe der Kirchenkreisverband zum Jahresende kündigen müssen.

Artikel vom 19.04.2007