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Kapitänsmusik in der Isselhorster Kirche

Evangelische Kantorei führt ein seltenes Werk von Telemann auf


Gütersloh-Isselhorst (WB). Die Evangelische Kantorei Isselhorst und das Orchester »La Réjouissance« führen am Sonntag, 22. April, um 18 Uhr in der Evangelischen Kirche Isselhorst ein selten gespieltes Werk des Komponisten Georg Philipp Telemann auf: »Jauchze, jubilier und singe« - Oratorium der Kapitänsmusik.
Telemann schuf sein »Oratorium der Kapitänsmusik« von 1730Ê zum 100. Ehren- und Freudenmahl der Hamburger Bürgerkapitäne. Die Bürgerkapitäne und ihre Kompanien dienten als Bürgerwehr zur Stadtverteidigung und waren ein hoch angesehenes und einflussreiches »bürgerliches Kollegium« innerhalb des Stadtstaates. Jeweils Ende August hielt das Kollegium ein opulentes Festmahl ab, das mit einem geistlichen Oratorium begann.
Georg Philipp Telemann gehörte zu den bekanntesten Musikern seiner Zeit. Von 1721 an wirkte er als Kantor am Johanneum und Direktor der Kirchenmusik für die fünf Hauptkirchen Hamburgs und schrieb unter anderem 1400 Kirchenkantaten und 40 Kapitänsmusiken, die heute nur selten aufgeführt werden. Für die Kapitänsmusik lieferte Telemann sogar selber die Texte, die er vorzugsweise dem Alten Testament entnahm. Das Werk zeugt von einer aufgeklärt-optimistischen Lebensanschauung, die Musik ist freudig-bewegt und eingängig.
Dem Telemann-Oratorium vorangestellt ist die Kantate »Wer nur den lieben Gott läßt walten« BWV 93 von Johann Sebastian Bach. Die Kantate entstammt dem Zyklus der Choralkantaten von 1724/25. Sie ist eine anschauliche Vertonung aller sieben Strophen des Liedes von Georg Neumarck.
Solisten sind Felicitas Jacobsen (Sopran), Barbara Grohmann-Kraatz (Alt), Johann Penner (Tenor) und Gottfried Meyer (Bass). Die Leitung hat Birke Giesenbauer. Karten kann man an der Abendkasse erwerben.

Artikel vom 19.04.2007