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Anwohner sorgen sich
um ihre Lebensqualität

Neun Einwendungen bei der Stadt - erste Fortschritte


Werther (dh). Angesichts der geplanten Ausweisung einer Sonderbaufläche für die Biogasanlage sind vom 28. Februar bis 28. März die Öffentlichkeit und die Behörden an dem Verfahren beteiligt worden. Neun Einwendungen sind während dieses Zeitraums im Rathaus eingetrudelt. Die Bedenken der Anwohner beziehen sich in erster Linie auf die Verkehrsbelastung, die Schall- und Geruchsimmissionen sowie den Landschafts- und Gewässerschutz.
So sehen beispielsweise Heike Jorek und Andreas Linnenbrügger, die am Nordholz wohnen, ihre Lebensqualität deutlich eingeschränkt. Bei heißen Temperaturen stinke es draußen so sehr, dass ihr schlecht werde, sagte Heike Jorek im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT. Und auch am zweiten Weihnachtstag habe sie angesichts des Gestanks bei Uwe Pahmeyer anrufen und sich beschweren müssen. Außerdem sei der Lärm der Generatoren manchmal so laut, als ob direkt neben ihrem Haus ein Mähdrescher unterwegs wäre.
Sorgen macht sich das Paar auch um sein Trinkwasser: »Uwe Pahmeyer fährt auf einem Acker direkt neben unserem Hausbrunnen sein Gärsubstrat aus«, sagt Heike Jorek. Dabei kontrolliere er nach eigenen Angaben gar nicht genau, was in die Anlage kommt. »So lange die Anlage noch nicht so funktioniert, wie sie es sollte, sollte man von einer Erweiterung absehen«, sagt Heike Jorek und erntet Zustimmung von Anne Ober-Cassebaum, die an der Ecke Nordholz/Rotenhagener Straße wohnt: »Als direkte Nachbarin wünsche ich mir für die Zukunft, dass die so oft als solche bezeichnete Pilotanlage den Status einer Versuchsanlage verlassen wird und in Zukunft geruchslos und leise arbeitet«, betont sie. Aus ihrer Sicht ist eine vierte Zufahrt nicht notwendig, weil dadurch ebenso wie durch die Erweiterung nur noch mehr Grünland versiegelt werde. Außerdem weist sie darauf hin, dass die Anlage der Bioenergie Werther in der Entsorgungsdatenbank geführt wird.
Gerhard Kerksiek, Anwohner des Nordholz, räumt ein, dass die Geruchsbelästigungen in letzter Zeit merklich nachgelassen hätten. Auf seiner Deele hatte vor wenigen Wochen eine Anwohnerversammlung stattgefunden: »Es war ein sehr sachlicher und offener Informationsaustausch«, betont er und verweist auf das Ergebnis: »Wir sind so verblieben, dass wir im Herbst nochmal zusammenkommen und eine Bestandsaufnahme machen: Was hat sich verbessert?«. Ihm sei es wichtig, dass die Rotenhagener ihren Ortsteil gemeinsam gestalten. Und da sei man auf einem guten Weg.

Artikel vom 18.04.2007