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Maßnahmen zum
Anwohnerschutz

Das sagt Pahmeyer über Bedenken

Aus seiner Sicht tut Uwe Pahmeyer zum Schutz der Anwohner mehr als notwendig wäre. Im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT räumt er mit den größten Bedenken auf:

Verkehrsbelastung»Derzeit haben wir eine Genehmigung für 40 Tonnen ÝInputÜ pro Tag. Das heißt, wir dürfen 40 000 Kilo Biomasse für die Biogasanlage anfahren«, erklärt Pahmeyer. Das entspreche zwei Lkw. Die gleiche Menge, eher weniger, würde pro Tag auch wieder abgefahren. Demnach seien zur/ab Biogasanlage acht Lkw unterwegs.
Da das ausgegorene Material allerdings als Dünger für die Pflanzen ausgebracht werde, werde es vor allem im Frühjahr benötigt. Mineraldünger im Wert von 40 000 Euro können Uwe Pahmeyer und seine Berufskollegen, denen er das Gärsubstrat ebenfalls liefert, nach eigenen Angaben einsparen. Das Gärsubstrat wird gelagert, 50 Prozent werden zwischen 1. März und 10. April ausgefahren. Deswegen sei die Verkehrsbelastung während dieses Zeitraums besonders hoch und würde als störend empfunden.
Inzwischen denkt Uwe Pahmeyer über eine vierte Zufahrt nach, um die Anwohner der Rotenhagener Straße/Nordholz zu schonen.

Geräusch-/GeruchsimmissionenDie drei Motoren des Blockheizkraftwerks werden gerade durch eine neue Generation ersetzt, die noch besser schallisoliert ist. Sie sollen laut Uwe Pahmeyer in drei Wochen in Betrieb gehen. Aber: Die Geräuschkulisse liege schon jetzt weit unter den gesetzlichen Grenzwerten.
Die Geruchsbelastung ist aus Sicht des staatlich geprüften Landwirts weitestgehend ausgeräumt: So sei die Vorgrube mit einer Betonabdeckung und einer Geruchsabsaugung versehen und eine Gasfackel installiert worden. Der Lagerbehälter habe ein Dach bekommen, das »absolut gasdicht« sei. Die einzige Geruchsquelle ist laut Pahmeyer die Siloplatte: »Doch das sind landwirtschaftlich typische Gerüche mit maximal 100 Metern Reichweite.«

Die BiomasseUwe Pahmeyer legt Wert auf die Tatsache, dass die Anlage nur mit organischen Stoffen befüllt wird. So ist immer wieder die Sorge laut geworden, dass die Biogasanlage in Rotenhagen auch mit Schlachtabfällen »gefüttert« werde. »Das ist verboten«, weiß Uwe Pahmeyer und betont, dass die Landwirte strengen Kontrollen unterliegen. Wohl würden dem Fermenter Magen- und Darmreste, also Tierfutter, zugeführt. Darüber hinaus Mais, Schweinegülle, Pferdemist, Kartoffelschalen und Lebensmittelreste. Aus Sicht von Uwe Pahmeyer ist diese Vorgehensweise angesichts der Flächenknappheit für die Nahrungsmittelproduktion ökologisch sinnvoller als Anlagen, denen nachwachsende Rohstoffe zugeführt werden. Außerdem lege er Wert darauf, dass die Biomasse aus der Region komme.

Landschafts- undGrundwasserschutz»Wir haben unseren Klärteich freiwillig vergrößert. Außerdem würden wir gerne einen Teil des Grabens zur Warmenau verrohren, um das Gewässer beim Austreten von Biomaterial vor Verschmutzung zu schützen«, erklärt Uwe Pahmeyer. Der 39-jährige Landwirt und sein Partner sind bereit, »großzügige Ausgleichsmaßnahmen« umzusetzen.

Artikel vom 18.04.2007