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Carlo lässt Bilder sprechen

Zwei junge Verler Filmemacher beim Festival in Gütersloh dabei

Von Elke Hänel
Verl (WB). Wenn morgen im Programmkino »Bambi/Löwenherz« das 14. Gütersloher Kurzfilmfestival beginnt, gehen auch zwei Beiträge von jungen Verler Filmemachern ins Rennen um den Publikumspreis: »Zwischen dem Regen« von Carlo Deinert und »Sinnlos« von Sascha Vredenburg.

Für Carlo Deinert ist es die erste Teilnahme an einem Festival und das erste Filmprojekt, das er von der Idee über Dreharbeiten und Schnitt bis hin zum Soundtrack selbst verwirklicht hat. In 17 Minuten erzählt er die Geschichte eines leidenschaftlichen Musikliebhabers, der als kleiner Junge die erste Schallplatte seines Lebens ersteht - und sie tragischerweise kurz darauf verliert. Doch zehn Jahre später findet »Linde«, so der Name der Hauptfigur, die Scheibe von James Brown auf ungewöhnliche Weise wieder . . .
In seinem Erstlingswerk, das ursprünglich als Bewerbungsfilm für Filmhochschulen gedacht war, setzt Carlo Deinert insbesondere auf eine starke Bildsprache. Aus Bildern im Kopf ist der Streifen auch entstanden: »Sie waren zuerst da. Die Geschichte habe ich dann um die Bilder herumgeschrieben«, erläutert der 24-Jährige. Sein Berufswunsch ist daher keine Überraschung: Carlo Deinert möchte als Kameramann arbeiten und beginnt auf dem Weg dorthin nach verschiedenen Praktika und freiberuflichen Projekten in den vergangenen Jahren im Mai zunächst eine Ausbildung zum Mediengestalter.
An »Zwischen dem Regen« hat er fast ein Jahr gearbeitet. Als Darsteller waren mit Marvin Füchtenschnieder und Thomas Tewes auch zwei Verler dabei, und auch die Dreharbeiten fanden zum Teil hier statt. Eine Schlüsselszene spielt an einer Bushaltestelle an der Bleichestraße - im strömenden Regen, den die Verler Feuerwehr »zauberte«.
Carlo Deinert ist aber nicht nur auf das Abschneiden seines eigenen, sondern auch auf den Erfolg von drei weiteren Wettbewerbsbeiträgen von Filmemachern aus der Region gespannt. Denn auch an »1050« von Tobias Haase, »Wenn ich in einer Stunde tot wäre« von Daniel Gerlich und »Ambivalent« von Bastian Diekmann hat er als Kameraassistent oder Lichtgestalter mitgewirkt.
Der zweite Verler Teilnehmer Sascha Vredenburg geht beim Festival mit seinem dritten Film »Sinnlos« an den Start, in dem er einen Amoklauf an einer Schule thematisiert (wir berichteten). Gedreht wurde der 17 Minuten lange Streifen 2006 im Gymnasium Verl. Der Kaunitzer, der bekanntlich gleich mit seinem Erstlingswerk »Geschwisterliebe« im Jahr 2005 das 12. Gütersloher Kurzfilmfestival gewann, ist in »Sinnlos« auch als Darsteller zu erleben - in der Rolle des »Paul«. Zurzeit arbeitet er schon an seinem nächsten Projekt, einer Shakespeare-Adaption in Spielfilmlänge.
Gütersloher Kultur

Artikel vom 18.04.2007