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»Sehreise« in
Willebadessen

Neue Ausstellung im Kloster

Willebadessen (tab). »Sehlandschaften« - das ist der Titel einer Kunstausstellung, die am Sonntag im Schloss Willebadessen eröffnet worden ist. Der Künstler Hubert Manke aus Melle bei Osnabrück zeigt in der unteren Etage der alten Klosteranlage 25 Acryl- und Ölgemälde sowie 15 Bleistift- und Farbstiftzeichnungen.

Es sind Werke aus den vergangenen zwei Jahren, die der promovierte Theologe im Saal, im Rittersaal, im Eckzimmer und im Kreuzgang des Klosters angebracht hat.
Seine Exponate tragen Titel wie »Schattenwald«, »Unwegsam«, »Versteinerte Welt«, »Einsamer Morgen« oder »Voller Mond«. »Hubert Manke malt und zeichnet keine realen, geographisch identifizierbaren Landschaften. Er lenkt sein Augenmerk auf abstrahierende Kompositionen von Landschaftselementen«, sagte Lothar Hamelmann. Er führte die 50 erschienenen Kunstinteressenten in das Thema ein. Die Ausstellung sei eine Einladung zu einer persönlichen Entdeckungsreise, zu einer »Sehreise«, so Hamelmann weiter.
»Ich wünsche jedem Besucher, dass dieser kulturelle Rundgang Ordnung in die eigenen Gedanken bringt und dass die Sehlandschaften zum Träumen anregen«, betonte Bürgermeister Hans Hermann Bluhm in seiner Ansprache und freute sich vor allem darüber, »dass mit dieser Ausstellung wieder ein Stück Kunst und Kultur im Schloss Willebadessen erlebt werden kann«. Während der Eröffnung hat der Osnabrücker Schriftsteller Alfred Cordes literarisch Bezug auf drei Bilder genommen. Cordes ist ein langjähriger Freund des Künstlers und hatte seine Inspirationen beim Betrachten der Werke niedergeschrieben.
Der »Schattenwald« wecke Abschiedsgefühle und zugleich die Unwissenheit vor dem nächsten Schritt. »Nichts wird sein, wie es war. Die Nahtstelle zwischen Nacht und Tag wird spürbar«, führte Cordes aus. Er nahm auch Position zu den Gemälden mit den poetischen Titeln »Rotes Gelände« und »Stille«. Cordes: »Das Herz schlägt und zählt die Sekunden, die auf der Stelle treten. Ich erkenne, dass Zeit nicht messbar ist, wenn sie sich nicht bewegt.«
Musikalisch begleitet wurde die Ausstellungseröffnung von den Sängerinnen Amei Kadauke (Sopran), Barbara Manke (Alt) und Erika Bartels (Klavier). Die Stiftung Europäischer Skulpturenpark startete damit in die neue Ausstellungssaison 2007. Die »Sehlandschaften« sind bis Montag, 28. Mai, samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Auch das Café im Kloster hat dann seine Pforten geöffnet.
Führungen und Vorträge für Gruppen nach Vereinbarung sind auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich. Kontakt unter Telefon 05646/777 oder Fax: 05646/942077.

Artikel vom 17.04.2007