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Schniefnasen haben Saison

Pollenallergie plagt Menschen wegen milder Witterung früher

Von Michael Nichau
Rahden (WB). »Hatschi« hört man in diesen Tagen schon wieder recht häufig - auch auf Rahdener Straßen. »Schniefnasen« und tränende Augen sind Zeichen für die Pollenallergie, im Volksmund »Heuschnupfen« genannt.

»Es ist eine vergleichbare Situation wie in jedem Jahr«, weiß Kreisvertrauensapothekerin Birgit Borcherding aus Pr. Ströhen zu berichten. »Nur: Es kommt eben alles ein wenig früher.« Die Birkenpollen seien schon recht aggressiv in diesen ersten »Frühlingstagen«. Die Allergiker hätten merklich zu leiden. Auch der Raps sende seine Pollen bereits in die Luft und erste Wildgräser - noch nicht das Getreide - stünden in voller Blüte.
»Das ist das Ergebnis des milden Winters und des frühen Temperaturanstiegs«, erklärt die Pr. Ströher Apothekerin, die selbst unter einer Pollenallergie leidet. Später würden dann Buchen- und Eichenpollen dazu kommen. »Dann wird's ganz schlimm«, befürchtet Borcherding.
Also heißt es für die Allergiker: Frühzeitig mit den üblichen Medikamenten eindecken. »Neues gibt es auch in diesem Jahr nicht«, sagt Birgit Bocherding. Nasensprays zur Akutbehandlung, Medikamente in Tabletten- oder Sirupform, die die Reaktion des Körpers auf die fremden Eiweißstoffe der Pollen zumindest bremsen sollen, sind die Möglichkeiten, zu denen Allergiker jetzt wieder greifen müssen. Als wichtig stuft Birgit Borcherding ein, dass der eigene Körper beobachtet werden muss, um zu sehen, wie er auf die reizenden Stoffe reagiert. »Kommt es zu einer Verschlimmerung, etwa wenn auch die unteren Luftwege betroffen werden, dann muss mit ärztlicher Hilfe gegengesteuert werden«, mahnt die Pharmazeutin aus Pr. Ströhen.
Ansonsten gilt der »Ratschlag Nummer eins« für Allergie-Patienten: »Meiden Sie den Pollenflug«, betont Borcherding. Also heißt es, möglichst wenig nach draußen an die vermeintlich »frische Luft« zu gehen, rät auch die Apothekerkammer.

Artikel vom 18.04.2007