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Hofstaat radelt 24 Stunden am Stück

Pfarrheim Boke: zweijährige Bauzeit geht mit feierlicher Schlüsselübergabe zu Ende

Boke (al). »Wenn am 1. Mai unser neues Pfarr- und Vereinsheim seiner Bestimmung übergeben wird, dann ist dies Ausdruck des Zusammenhalts der Boker Dorfgemeinschaft«, sagt Pastor Martin Göke. Zahllosen Helfern, die sich für das ehrgeizige Projekt eingesetzt haben, ist die Realisierung des Baus zu verdanken. Mit einem Familientag wird das schmucke Gebäude der Öffentlichkeit vorgestellt.

Eine besondere Aktion hat sich der amtierende Boker Hofstaat um das Königspaar Heinz und Klaudia Hennemeier einfallen lassen: »Wir werden uns 24 Stunden lang für das neue Pfarrheim abstrampeln«, kündigt Heinz Hennemeier an. Auf zwei rollengelagerten Fahrrädern werden die Mitglieder des Hofstaates 24 Stunden lang ohne Pause in die Pedalen treten. »Wir erhoffen uns eine Durchschnittsgeschwindigkeit von rund 20 Stundenkilometern. Bei 24 Stunden und zwei Fahrrädern kommen wir so auf knapp 1000 Kilometer«, tippt Heinz Hennemeier. Den 22-köpfigen Hofstaat erwartet ein anstrengender Tag, wenn am 30. April um 15.30 Uhr der Startschuss für die etwas andere »Tour in den Mai« fällt. Nach einem genauen Zeitplan muss jedes Mitglied des Hofstaates fünf bis sechs Mal für eine halbe Stunde auf das Rad. »Von den inzwischen rund 50 Sponsoren wird pro gefahrenen Kilometer anschließend ein bestimmter Betrag gespendet«, erklärt Heinz Kroos, Kassierer der Bruderschaft. Der Erlös des 24-Stunden-Radelns kommt zur Hälfte dem allgemeinen Pfarrheimbau zugute. Die zweite Hälfte fließt in die Ausstattung der Vereinsräume der Schützenbruderschaft. Die gefahrene Strecke und weitere Informationen werden über eine Leinwand live dargestellt.
Während die Radler im Dachgeschoss strampeln, wird am 1. Mai das Pfarr- und Vereinsheim ab 10 Uhr mit einem Festgottesdienst eingeweiht. Anschließend wird die neue Heimat der Pfarrgemeinde und der Boker Vereine geweiht. Ein buntes Rahmenprogramm mit Musik, Spiel und Unterhaltung lädt zum Verweilen ein.
Das neue Pfarr- und Vereinsheim tritt an die Stelle eines rund 35 Jahre alten in Fertigbauweise errichteten Gebäudes. Nach einem Anbau vor rund 30 Jahren drang regelmäßig Wasser in den Keller ein. Schon vor vielen Jahren wurde beschlossen, den maroden Fertigbau durch ein neues Gebäude zu ersetzen. Dieser sollte auf dem alten, trockengelegten Keller errichtet werden. Nach ausgiebigen Gesprächen und Planungen stand jedoch fest, dass auch der Keller abgerissen werden muss. Mit dem Abriss wurde vor zwei Jahren begonnen. Im Keller des neuen Pfarr- und Vereinsheim bekommen die Musikkapelle »Harmonie« und das Tambourscorps jeweils einen Gruppen- und einen Probenraum. Ebenso wird die Jugend über einen neuen lichtdurchfluteten Raum und einen Werkraum verfügen. Im Erdgeschoss sind das eigentliche Pfarrheim und die Heimatstube untergebracht. Das Dachgeschoss gehört der Schützenbruderschaft. Es wurden ein neuer Schießstand mit acht Schießbahnen und ein Gruppenraum errichtet. »Die Schießabteilung kann hier künftig an jedem Tag der Woche trainieren, ohne vorher die Schießanlage immer neu aufbauen zu müssen«, freut sich Schießmeister Hansi Rüsing auf die neuen Räumlichkeiten.

Artikel vom 17.04.2007