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Harte Arbeit und
voller Einsatz

Ankes Delfintherapie in Florida

Rietberg-Mastholte (hec). Für Anke Lutermann, Wachkomapatientin aus Mastholte, die sich mit ihrer Familie zu einer Delfintherapie in Florida befindet, nähert sich das Ende ihrer ersten Behandlung. Ihre Familie meldete sich per E-Mail aus den Staaten, um den neuesten Stand der Entwicklungen bekannt zu geben.
Neben der eigentlichen Therapie wird auch täglich mit Anke außerhalb des Wassers gearbeitet. Neben Massagen gehören Physio- sowie Musiktherapien zur Behandlung. Es werde sehr konzentriert und sehr fordernd gearbeitet, wobei sich die Therapeuten sehr persönlich einbrächten. Chefin Deena habe Anke zum Beispiel ihre Lebensgeschichte erzählt, von ihrem behinderten Sohn, der bereits mit drei Jahren einen Schlaganfall bekam.
Nach sehr harten Arbeit mit ihm könne er heute ein fast normales Leben führen. Harte Arbeit wird zur Zeit auch bei Anke eingebracht. »Mich persönlich hat es schon eine wenig irritiert, denn ich war immer der Meinung, ich müsse vorsichtig und rücksichtsvoll mit Anke umgehen. Fakt ist, dass Anke oft auf Aufforderungen sehr intensiv reagiert, indem sie zum Beispiel geforderte Bewegungen ausführt, auch wiederholte, oder sehr lautstark antwortet«, schreibt Hans Lutermann. Grundsätzlich Veränderungen im Verhalten von Anke oder in ihren Möglichkeiten könnten darin allerdings noch nicht unbedingt gesehen werden. Die Familie glaubt, dass die Zeit für Anke in Florida sehr anstrengend ist.
Aus Berichten von Eltern die mit ihren Kindern bereits früher in Florida waren, wissen die Lutermanns, dass die eigentlichen Entwicklungen erst Wochen nach der Therapie stattfinden. Ankes Bruder Janik und Mutter Veronika haben das gemeinsame Schwimmen mit Anke und den Delfinen selbst erfahren, denn sie durften im Wasser hautnah dabei sein. So half Janik, ausgerüstet mit Flossen und Schwimmweste, dabei mit, Anke schnell durchs Wasser zu schieben oder sie im Kreis zu bewegen, um die Delfine zum Spielen anzuregen. Auch Ankes Mutter Veronika war im Rahmen des Familienschwimmens im Becken dabei. Dann sind alle Kinder mit einem Elternteil gleichzeitig im Wasser. Mit Anke war zusätzlich ein Therapeut dabei, da es für ihre Mutter sehr anstrengend war, Anke zu halten und gleichzeitig zu schwimmen. Hans Lutermann zog nach der ersten Hälfte folgende Bilanz: »Anke ist manchmal über eine relativ lange Zeit - über Stunden - entspannt, so dass sie die Arme lang und die Hände offen hält. Sie hat ihren Kopf auch schon mal für einen Moment völlig frei gehalten. Sie reagiert oft nach Aufforderungen sehr direkt und führt bestimmte Bewegungen aus. So haben wir ihr zum Beispiel im Pool gesagt, sie solle mal die Beine ausstrecken, so dass wir sie hinstellen konnten. Zwischendurch hat sie eine Stunde lang Laute von sich gegeben.«

Artikel vom 17.04.2007