Von Peter Klute Fürth (WV). Trotz des 0:3 in Fürth: Der SC Paderborn 07 hat vier Spieltage vor Saisonende vier Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge und den Klassenerhalt immer noch vor Augen. Zur sportlichen Qualifikation fehlt wohl noch ein Sieg, der am kommenden Freitag im Hermann-Löns-Stadion gegen Erzgebirge Aue gefeiert werden soll.
Die wirtschaftliche Genehmigung ist in Form der Lizenz bereits erteilt worden. Doch wenn Trainer Holger Fach an das dritte Paderborner Zweitliga-Jahr in Folge denkt, bereitet ihm das großes Kopfzerbrechen. »Es kann für den SC Paderborn in den kommenden Jahren nur brutal gegen den Abstieg gehen. Das muss allen bewusst sein«, sagt Fach. Er selbst weiß das, die Mannschaft und der Vorstand auch. Wen Fach mit »alle« meint, sind die Fans. »Man kann von den Spielern verlangen, dass sie laufen und kämpfen. Wenn die Jungs das nicht tun, haben sie Kritik verdient. Ansonsten sollte man sie bedingungslos unterstützen.« Damit spricht der Trainer die ungleichen Möglichkeiten gegenüber der Konkurrenz an und deutet an, dass die Leistung der Seinen gar nicht hoch genug bewertet werden könne: »Vereine wie Essen, Offenbach oder Braunschweig haben doppelt so viele Zuschauer wie wir und damit viel mehr finanzielle Möglichkeiten. Aber wir stehen vor ihnen.« Fach stellt sich den Gegebenheiten in Paderborn, versucht sie Stück für Stück zu verbessern. Eines aber macht ihn ärgerlich: »Überallt ist zu lesen, dass 1860 München riesige Schulden hat. Aber sie können sich Schroth aus Nürnberg kaufen. So etwas macht mich fassungslos. Die Verpflichtung so eines Spielers wäre für uns unvorstellbar. Der kommt ja nicht für 8000 Euro im Monat.« Vereine, die solide arbeiten, werden nach Fachs Ansicht dafür auch noch bestraft. Da der SCP nicht mehr ausgibt, als er hat, sieht es der Trainer als äußerst schwierig an, Verstärkungen für die neue Saison zu finden, auch wenn in dem Auer David Siradze am Wochenende der erste Neuzugang präsentiert werden konnte (siehe Berichtim überregionalenr Sportteil). »Viele unserer Kandidaten stecken noch mit ihren Klubs im Abstiegskampf. Und wenn sie dann frei sind, sind wir nicht die einzigen Interessenten.« Außerdem: Will der SC Paderborn 07 neue Spieler holen, muss der Kader weiter ausgedünnt werden, um Mittel frei zu machen. Jérôme Colinet und Mehmet Dragusha (Verträge bis 2008) stehen da ganz oben auf der Liste, nachdem die Trennung von Yilmaz Örtülü (SV Elversberg), Fumaca und Lionel Djebi-Zadi (beide SV Wilhelmshaven) bereits in der Winterpause vollzogen wurde. Djebi-Zadi (Vertrag bis 2009) ist allerdings nur ausgeliehen und steht aktuell ab 1. Juli wieder auf der Paderborner Gehaltsliste. Aussortiert ist auch bereits Dion Esajas, der Vertrag, der bis 2008 datiert ist, steht bekanntlich kurz vor der Auflösung.
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