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Delbrück trifft
nicht mehr

Nur zwei Tore in fünf Spielen

Von Peter Klute
Delbrück (WV). Kopfschütteln war die am meisten zu beobachtende Reaktion am Sonntagnachmittag im AM-Stadion. »Wir schießen einfach keine Tore mehr«, brachte es der erkrankte Delbrücker Stammtorwart Marco Thiel auf den Punkt.

Das 0:3 gegen die zweite Mannschaft des FC Schalke 04 war nicht nur die fünfte Niederlage in Folge, es war auch das vierte von den letzten fünf Spielen, in dem der DSC ohne Torerfolg blieb.
Die Rückrunde bringt die zwei Delbrücker Gesichter deutlich zum Vorschein. 5:0 gegen Emsdetten, 1:1 in Bochum, 1:0 in Ahlen, 4:1 gegen Herne: Zehn Punkte und elf Tore lautete die eindrucksvolle Bilanz aus den ersten vier Spielen im neuen Jahr. Doch danach kam die große Ernüchterung: 0:3 gegen Münster, 2:3 in Rheine, 0:2 gegen Verl, 0:1 in Lotte und jetzt 0:3 gegen Schalke. Sorgen um den Oberliga-Klassenerhalt macht sich Roger Schmidt aufgrund eines Zehn-Punkte-Polsters auf die Abstiegsränge nicht, aber der Trainer sagt auch: »Wir haben Ziele.«
Ein einstelliger Tabellenplatz soll es sein, den verpasst der DSC aktuell nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses gegenüber Bochum. Doch insbesondere der Auftritt vorgestern lässt in den verbleibenden acht Saisonpartien nur einen Blick nach unten zu.
Verantwortlich dafür ist in erster Linie die bereits erwähnte Abschlussschwäche. Dabei geraten naturgemäß die Stürmer in die Kritik. Ob Ulf Raschke, Raffaele Wiebusch, Dietmar Fulhorst, Manuel Eckel oder Tobias Wiens - sie überzeugten bislang nur phasenweise oder gar nicht. In Lotte war es Winter-Einkauf Wiens, der mehrfach die Führung auf dem Fuß hatte, gegen Schalke Wiebusch. »Vor dem Tor fehlt uns die Qualität. Der Gegner hat uns vorgemacht, wie das geht«, fand Schmidt nach den 90 Minuten am Sonntag deutliche Worte.
Für den Coach hat die Misserfolgsserie auch psychologische Gründe: »Wenn du so einen negativen Lauf hast, deine Chancen nicht nutzt und der Gegner aus der ersten Möglichkeit ein Tor erzielt, glaubst du nicht mehr an dich. Das war in den vergangenen Wochen häufig so. Die Mannschaft will, aber der letzte Biss fehlt.«
Beim DSC, so Schmidt, »kommt im Moment alles zusammen«. Denn wenn es schon vorne nicht klappt, wäre ohne Fehler in der Abwehr wenigstens ein Punkt drin. »Doch auch das«, sagt der Trainer, »schaffen wir zurzeit nicht«. Am Sonntag patzte beim 0:1 Ersatzkeeper Andreas Büker, dem 0:3 ging ein Black-out von Ansgar Kuhn voraus.
Apropos Sturmflaute: Wirtschaftsratsmitglied Heinz Austerschmidt kündigte für die neue Saison die Verpflichtung eines hochkarätigen Angreifers an. Trainingsgast Vesko Gerov (Ex-SCPer und Augenzeuge des Schalke-Spiels) sei dies definitv nicht.

Artikel vom 17.04.2007