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So sah es vor einiger Zeit an den Lutterquellen aus: Reifen über Reifen auf dem Bahngelände. Foto: Ulrich Hohenhoff

Reifen und Säcke sind
jetzt verschwunden

Umständliches Procedere bei der Beseitigung

Brackwede (ho). »Die Reifen sind weg.« So erleichtert Bezirksamtschef Egon Schäffer über die Beseitigung der wilden Müllablagerung an der Straße »Zu den Lutterquellen« ist, so sehr sind er und seine Mitarbeiter Günter Ramo und Renate Maas genervt vom Procedere der Abfuhr.

Zwar ist alles mit rechten (bürokratischen) Dingen zugegangen, »doch es verging wahnsinnig viel Zeit«, so der Behördenchef. Als das WESTFALEN-BLATT am 11. März über die wilde Mülldeponie, die Reifen sowie gelben und blauen Säcke berichtete, war das den Behörden bereits seit zwei Monaten bekannt. Schon am 9. Januar hatte die Bahn als Eigentümerin des einen Teils des Grundstücks - der andere fällt in die Zuständigkeit des Landesbetriebs Straßen NRW - Hinweise von einem Anwohner bekommen und die Bundespolizei informiert. Die schrieb eine Anzeige gegen Unbekannt. Doch damit waren die Reifen noch nicht weg.
Die bürokratischen Mühlen begannen zu mahlen, langsam, aber stetig. »Wir haben erst mit einer Stelle in Bielefeld telefoniert, wurden von dort nach Hamm und schließlich nach Essen weiter verwiesen«, erinnert sich Renate Maas. »Jedes Mal wurde uns versichert, die Sache sei in Arbeit.« Doch es tat sich nichts, trotz etlicher Telefonate und E-Mails. »Das Service-Center der Bahn ließ mitteilen, der Auftrag zur Beseitigung sei zwar erteilt, die vorgesetzte Behörde müsse aber noch grünes Licht geben«, erklärt Egon Schäffer. Ihn wundert das Vorgehen nicht: »Schließlich sind derartige Aktionen ja mit Kosten verbunden. Auch, wenn die Reifen auf bahneigenem Gelände lagen. Wir haben da sehr viel Energie und Arbeit reingesteckt.« Nicht viel anders beim Landesbetrieb Straßen NRW: Die Säcke verschwanden Ende März.

Artikel vom 14.04.2007