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Enge Begleitung
bei Brustkrebs

Pflegeexpertinnen in der »Mathilde«

Herford (ice). Die Diagnose Brustkrebs ist für fast alle betroffenen Frauen ein schwerer Schock. Von heute auf morgen ein Brustkrebspatientin zu sein, bedeutet einen tiefen Einschnitt im Leben der Frau, begleitet von Existenz bedrohenden Erfahrungen.

Im Brustzentrum Mathilden-Hospital stehen diesen Frauen mit Martina Mittermüller und Nicole Hetland nun zwei ausgebildete »Breast Care Nurses« (Pflegeexpertinnen für Brusterkrankungen) zur Verfügung. Sie begleiten und beraten die Frauen nach der ärztlichen Diagnose und während der ebenso belastenden Therapie. »In erster Linie geht es darum, dass sich die Patientin nicht allein gelassen fühlt«, erklärt Nicole Hetland. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Martina Mittermüller steht sie den Frauen unterstützend zur Seite, organisiert und koordiniert Kontakte zu möglichen Schnittstellen wie Psychoonkologie, Sozialdienst oder Selbsthilfegruppen und fungiert nicht selten als als Übersetzerin gegenüber den Ärzten. »Viele Frauen haben nach dem Gespräch mit dem Arzt vieles gar nicht verstanden, trauen sich aber nicht nachzufragen«, weiß Martina Mittermüller. Gegenüber den Krankenschwestern seien die Schwellenängste geringer.
Auch nach der Entlassung stehen sie als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung, führen die Frauen post-operativ an ihr neues Körperbild heran und beziehen, wenn es gewünscht ist, die Familie in den Bewältigungs- und Behandlungsprozess mit ein.
Brustkrebs ist mit 48 000 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland mit Abstand die häufigste Krebserkrankung bei Frauen - mit steigender Tendenz. Von jährlich rund 200 Neuerkrankten im Kreis Herford werden allein rund 100 Patientinnen im Herforder Mathilden-Hospital behandelt.
Martina Mittermüller und Nicole Hetland sind die ersten beiden zertifizierten »Breast Care Nurses« im Kreis Herford. Als erstes Projekt haben sie einen Gesprächskreis für krebserkrankte Frauen ins Leben gerufen. Dieser trifft sich jeden 2. und 4. Mittwoch im Monat um 10 Uhr im Mathilden-Hospital im Gesprächsraum auf der Station 2B. Weitere Informationen unter Telefon 05221/593-369.

Artikel vom 14.04.2007