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Pulverrauch hat sich verzogen

Bürgerschützen: Böllerstreit beigelegt

Schloß Neuhaus (hh). Aufatmen im Bürgerschützenverein Schloß Neuhaus. Der Pulverrauch des Böllerstreits hat sich verzogen, die Staatsanwaltschaft hat ihr Ermittlungsverfahren eingestellt, und auch der neue König kann wieder mit Salutschüssen aus der Lafette begrüßt werden.

Nach dem Schützenfest im vergangenen Jahr hatte - wie berichtet - bei der lauten Böllerei im Schlosspark ein Spaziergänger angeblich einen Hörschaden erlitten und Strafanzeige erstattet. Inzwischen haben sich die Schützen aber mit dem Mann geeinigt, und Staatsanwalt Karl Oppenkamp sieht kein öffentliches Interesse mehr an einer Strafverfolgung. Kanonier Felix Hüvelmeier darf seine Kanone schon mal auf Hochglanz polieren und in Stellung bringen.
»Ich denke, die Brauchtumspflege kann fortgesetzt werden«, meint der Hövelhofer Rechtsanwalt Hans-Georg Hunstig, der den Verein vertritt. Allerdings werde man wohl noch sehr viel genauer auf die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften achten und vor dem Abfeuern des Geschützes die Schaulustigen warnen.
Böllerschüsse in der Öffentlichkeit sorgen immer mal wieder für Ärger. So hatte unlängst auch ein Besucher aus Rinteln die Stadt Paderborn wegen eines Knalltraumas auf 6000 Euro Schmerzensgeld verklagt. Der 64-Jährige stand zufällig in der Nähe, als eine Gebirgsschützenkompanie aus Mittersill zu Ehren des Bürgermeisters die Vorderlader krachen ließ. Das Gericht stufte den Fall allerdings als »allgemeines Lebensrisiko« ein und wies die Klage ab.
Deshalb sollten besonders hörsensible Zeitgenossen Brauchtumsfeste, bei denen mit Donnerkrachen zu rechnen ist, vorsichtshalber nur noch mit Ohropax besuchen.

Artikel vom 16.04.2007