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Gestalter mit
Gemeinsinn

Bernd Jostkleigrewe wird 60

Rheda-Wiedenbrück (WB). Er ist ein Gestalter, einer, der rund um die Uhr im Dienst ist, der für jeden ein offenes Ohr hat, ob »kleiner Mann« oder Großbetrieb: Bürgermeister Bernd Jostkleigrewe feiert an diesem Samstag seinen 60. Geburtstag.

Natürlich mit seiner Frau Inge Jostkleigrewe geborene Honvehlmann-Althoff, die er 1971 heiratete, und den Kindern Anne, Max und Rolf aber auch vielen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Kultur, die dem Jubilar ihre Glückwünsche überbringen.
Große Geschenke werden sie allerdings nicht dabei haben - zumindest keine üppigen Pakete. Schönstes Präsent für das Stadtoberhaupt sind Überweisungsträger, auf denen Spenden für die von ihm mitbegründete Bürgerstiftung Rheda-Wiedenbrück und die auf seine Initiative hin ins Leben gerufene Stiftung Wiedenbrücker Schule notiert sind. Das wiederum zeigt Jostkleigrewes tiefe Verbundenheit zu seiner Heimat und den Ernst, mit dem er sich für die Doppelstadt engagiert. Nicht nur beruflich.
Der Bürgermeister wurde am 14. April 1947 in Rheda als drittes von vier Kindern der Eheleute Ernst und Hanny Jostkleigrewe geboren. Sein Abitur legte er 1966 am Ratsgymnasium ab. Nach einem einjährigen Aufenthalt in Cincinnati/OhioÊfolgten vier Jahre Offizierslaufbahn bei der Bundesluftwaffe. Danach studierte er in Münster und schloss als Diplom-Pädagoge ab. Parallel absolvierte er das Lehramtsstudium der Sekundarstufe I, das er mit dem ersten und zweiten Staatsexamen beendete.
Nach nurÊwenigen Monaten Schuldienst wählte ihn die Verbandsversammlung der im Sommer 1977 neu aufgestellten Volkshochschule Reckenberg-Ems zumÊ Gründungsleiter. 22 Jahre lang, bis 1999, steuerte er den Auf- und Ausbau der VHS zu einem anerkannten Institut der Weiterbildung. Schon 1980 wurdeÊJostkleigrewe in den Vorstand des Landesverbandes der Volkshochschulen gewählt, 2006 wurde er Vorsitzender.
Unmittelbar nach seinem 50. Geburtstag (1997) erreichte ihn der Ruf aus der CDU, sich um das Amt des ersten hauptamtlichen Bürgermeisters zu bewerben. Am 12. September 1999 setzte er sich im ersten Wahlgang gegen vier weitere Kandidaten durch. 2004 wurde er mit über 65 Prozent der Stimmen noch deutlicher Êfür weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.
In seiner Amtszeit konnte der Jubilar verschiedene Projekte verwirklichen, die für die Stadt von besonderer Bedeutung sind. Als Stichworte seien hier zum Beispiel die Rathaussanierung in Zeiten einer unerfreulicher Kassenlage, die Sanierung des Wiedenbrücker Freibades und des Rheda-Wiedenbrücker Bahnhofs, die Begründung der neuen Industrie- und Gewerbefläche auf dem Gelände der Marburg (heute als AUREA vermarktet) oder die Weiterführung des Südringschlusses genannt.
Ausbildungsplätze für Jugendliche liegen Jostkleigrewe am Herzen. So begründete er die erste städtischeÊ Fachstelle »Übergang Schule/Beruf« in der Region und initiierte dieÊ Verbundausbildung mit derÊ Fortbildungsakademie der VHS Reckenberg-Ems.ÊDer Bürgermeister engagiert sich darüber hinaus mit Nachdruck in der Schulpolitik. Eine funktionierende Stadtgesellschaft hält er für unverzichtbar. Er fördert das Projekt »familienfreundliche Stadt«, wichtig ist ihm auch ein gutes Verhältnis zu den Ausländergruppen.
Aus seiner langjährigen Erfahrung weiß er um die große Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements für die Gesellschaft. Daher waren ihm vielfältige Kontakte zu den Vereinen der Stadt immer wichtig. Dank des auf Jostkleigrewes Initiative hin gegründeten Hilfsfonds für Tsunami geschädigte Kinder in Matale (Sri Lanka) haben die Waisen jetzt ein Dach über dem Kopf, Erzieher und bei den dort ansässigen Franziskaner-Brüdern eine neue Heimat.
Er sei nicht immer der Geduldigste, sagt Bernd Jostkleigrewe von sich. Wenn's aber um die Anliegen der Menschen in seiner Stadt geht, findet jeder bei ihm Gehör. »Als Bürgermeister«, so sagt er oft, »bin ich für alle da«.

Artikel vom 14.04.2007