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Viele Fragen bewegen die FDP

Hallenbad-Anbau am Lind-Hotel: Liberale diskutieren kontrovers

Rietberg (krö). Die Rietberger FDP hat sich noch nicht festgelegt - die Entscheidung, wie die Liberalen zu einem möglichen Hallanbad-Anbau am Lind-Hotel stehen, ist vertagt in den Mai.

Beim Ortsparteitag am Samstag im Haus Münte diskutierten die zahlreich erschienenen Mitglieder teilweise kontrovers die Frage des Ja oder Nein. Dabei reichte die Palette der Meinungen von »Das ist gut, wenn das so wie geplant gemacht wird, dann verteilen sich die Kosten auf drei Stützen« über »Wer sagt denn, dass das alte Neuenkirchener Bad marode ist, es genügt doch eigentlich« bis hin zu »Muss das alles überhaupt sein?«
Kreisfraktionssprecherin Dr. Barbara Flötotte trug ausführlich die Sicht des Kreistages zum Bau eines Schwimmbeckens für den Unterricht der Förderschulkinder vor. Sie machte deutlich: »Ein öffentliches Schwimmbad wird sich nie allein tragen, dafür sind die laufenden Kosten, besonders im Bereich Energie und Personal viel zu hoch.« Sie appellierte an die Rietberger Verantwortlichen, weiter das Gespräch mit dem Kreis zu suchen um eine gemeinsame Lösung zu finden.
»Was würde die Sanierung der Neuenkirchener Schwimmhalle kosten?« »Was würde passieren, wenn die Hotellösung gemacht wird und dann der Betreiber wechselt?« Diese und viele andere Fragen stellten sich die Mitglieder. Ins Rollen gebracht hatte die Diskussion Ursula Wollbrink, Vorsitzende und einziges Ratsmitglied der Freien Demokraten. Größte Befürchtung der Bürger sei »die Zunahme der Verkehrsbelastung am Nordtor. Ich bitte alle Mitglieder, sich Gedanken zu machen, wie wir gemeinsam zu der Frage stehen und wie ich in der Ratssitzung am 17. Mai abstimmen soll.«
In ihrem Rechenschaftsbericht ging Ursula Wollbrink ausführlich auf die Arbeit im Rat und des Vorstandes in den vergangenen 12 Monaten ein. »Die FDP in Land und Bund erfreut sich zweistelliger Umfragewerte, unsere Politik bekommt immer mehr Anhänger.« Auch die Mitgliederentwicklung vor Ort verlaufe positiv. Man habe drei Neue aufnehmen können, dazu noch zwei junge Liberale. Einer davon, Artur Bessel, möchte in Kooperation mit dem JuLi-Kreisvorsitzenden Philipp Winkler versuchen, in Rietberg eine Nachwuchsorganisation der FDP aufzubauen. »In meiner Funktion als Ortsvorsitzende und Ratsfrau hatte ich reichlich zu tun. Als beratendes Mitglied in allen Ausschüssen und diversen Projektgruppen hatte ich in manchen Wochen nur ein tägliches Ziel, den Sitzungssaal. Betrüblich bei diesem Einsatz ist die Tatsache, dass ich meinen Sachverstand einbringen und Diskussionsbeiträge liefern kann, aber als Einzelmandatsträgerin kein Stimmrecht habe. Fraktionsstärke hätte einen größeren Stellenwert, nun, wir arbeiten daran.« Dennoch habe man durchaus auch kleinere Erfolge verzeichnen können, wie etwa die Schaffung des Zebrastreifens an der Mastholter Straße neben dem Kreisel Bokeler Straße.
Schon jetzt blickt die FDP auf das Wahljahr 2009. Da die Ortsverbände höhere Anteile ihrer Mitgliedsbeitragseinnahmen an de Dachorganisation abführen müssen, gab es im von Theobald Peitzmeier gehaltenen Kassenbericht nur ein geringes Plus. So beschloss die Versammlung die Anhebung des Jahresbeitrages. Im Wahljahr soll zudem einmalig ein Sondermitgliedsbeitrag erhoben werden. Klares Ziel: »Wir wollen mit mindestens zwei Ratsvertretern endlich eine eigene Fraktion stellen können.«

Artikel vom 16.04.2007