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Fremdwasser
bringt Kanal
zum Überlaufen

Abdichten gegen den Extremfall

Von Ingo Schmitz
Höxter (WB). Mitten im Wasserschutzgebiet zwischen Ovenhausen und Lütmarsen hat die Stadt Höxter ein Abwasserproblem. Daher wird der dortige Kanal, der parallel zur Grube verläuft, nun abgedichtet.

»Die Stadt verklappt Abwasser in die Grube«, meldete sich ein um die Umwelt besorgter Bürger, als er bei einem starken Regenschauer beobachtet hatte, dass aus einem Kontrollschacht Abwasser in den benachbarten Bach lief. Diesen Vorwurf weist Dardo Franke, Technischer Beigeordneter der Stadt Höxter, allerdings weit von sich. »Es wird nichts eingeleitet. Das wäre ja strafbar«, widerspricht er der Behauptung und erläutert das eigentliche Problem. »Bei extremen Witterungslagen, also bei sehr starkem Regen, reicht das Fassungsvermögen des Kanals nicht aus. Ursache ist, dass der Kanal sehr viel Fremdwasser abführen muss. Wenn es dann regnet, reichen die Kapazitäten des Rohrs nicht aus«, führt der Beigeordnete vor Augen.
Das Wasser sucht sich seinen Weg und dringt durch die Deckel der Kontrollschächte an die Oberfläche und kann dann in solchen Extremsituationen in die parallel verlaufende Grube fließen. Doch woher stammt die enorme Menge an »Fremdwasser«? Laut Franke seien offenbar im Bereich Eschenberg einige Drainagen falsch angeschlossen.
Zunächst werden jetzt die Kanäle abgedichtet und die Deckel verschlossen. Das Problem ist damit aber noch nicht an der Wurzel gepackt. Franke: »Es ist unser Wunsch, dass alle Grundstückseigentümer ihre Fehlanschlüsse beseitigen. Denn mit der Sanierung des öffentlichen Kanalnetzes sind wir in Ovenhausen fertig.«
Peter Horres, Betreiber der benachbarten Forellenzucht, betont, dass seine Teichanlagen nicht durch die Grube, sondern durch eine eigene Quelle gespeist werden. Es bestehe somit nicht die Gefahr, dass verdünntes Abwasser in die Teiche gelange, stellt Horres weiter klar.

Artikel vom 12.04.2007