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Mehr Chancen und mehr Tore

SC Paderborn 07 trifft wieder

Von Matthias Reichstein
Paderborn (WV). Zwei Punkte mehr geholt als zum gleichen Zeitpunkt der Hinrunde und den Vorsprung auf die Abstiegsplätze wieder auf sieben Zähler vergrößert - Fußball-Zweitligist SC Paderborn 07 steuert zum zweiten Mal in Folge den Bundesliga-Hafen an.

Nur wer trifft, kann auch siegen - allein ein Blick auf die Torbilanz macht deutlich, warum der SCP auch die zweite Saison im Unterhaus überstehen wird, ohne auch nur einmal ernsthaft in Abstiegsgefahr zu geraten: Bereits nach dem zwölften Rückrundenspieltag hat die Elf von Trainer Holger Fach mit 15 Treffern ein Tor mehr geschossen, als in der gesamten Hinrunde. Vor Begriffen wie »Abschlussschwäche« nahm der Coach seine Elf am Freitagabend, nach dem höchsten Heimsieg dieser Saison, dann auch ausdrücklich in Schutz: »Wir haben daran gearbeitet und werden das auch weiter tun. Die Ergebnisse sprechen allerdings schon für sich.« Das ist richtig und da wären seit seinem Amtsantritt besonders zwei Tore in Offenbach (2:0), drei in Unterhaching (3:0) und je drei in den Heimsiegen gegen Rot-Weiss Essen (3:2) und am Freitagabend gegen die Löwen (3:0) zu nennen.
Tore fallen aber nur, wenn man sich auch die nötigen Chancen erarbeitet. Auch da ist die Quote etwas besser geworden. In der Hinrunde hatte der SCP im Schnitt vier Möglichkeiten pro Partie, in der Rückrunde konnte die Quote auf knapp fünf Chancen in 90 Minuten verbessert werden.
Das alles ist gut, allerdings hat der SC Paderborn 07 auch wieder mehr Fortune als zuletzt. Eine nicht gute erste Hälfte gegen die Löwen blieb diesmal, anders als beim 1:2 gegen den Karlsruher SC oder beim 0:2 in Rostock, ungestraft. Dazu kam das nötige Quäntchen Glück im Abschluss. Das hatte René Müller vor seinem Blitz-Tor zum 1:0 (8.), als er nach dem Zuspiel von Benjamin Schüßler überhaupt noch an den Ball kam. Das hatte Roel Brouwers, als Müller den viel zu weit geschlagenen Eckball von Nebojsa Krupnikovic (72.) noch ins Zentrum befördern konnte, ehe der Innenverteidiger mit dem 2:0 die Partie entschied. Und Glück hatte wohl auch Timo Röttger. Sein erstes Tor (83.) unter der Regie von Fach gab zumindest auch Anlass zu Diskussionen: »Der Trainer meinte, dass Fischi aufs Tor schießen wollte. Ich sage, dieser Pass war genauso abgesprochen. Schließlich trainieren wir das ja täglich zusammen«, strahlte Röttger.
Sein sechstes Saisontor war am Freitagabend der Schlusspunkt, einen Schlussstrich will aber noch niemand ziehen. »Wir sind noch nicht durch«, wird Fach nicht müde zu betonen. »Wir brauchen noch drei, vier Punkte«, nimmt Röttger die 40er-Marke ins Visier. Und Kapitän Müller sieht den SCP sogar noch vor einem »harten Weg« und sagt: »Auch mit 36 Punkten steigt man im Mai 2007 aus der zweiten Liga ab.« Wobei der SCP »gefühlte« 37 Zähler hat. Denn die Tordifferenz ist mit 29:30 die mit Abstand Beste aller gefährdeten Klubs.

Artikel vom 16.04.2007