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In ruhigeres Fahrwasser steuern

Nicole Kleimeier erstellt Gesamtkonzept für Therme bis zum Jahresende

Von Jürgen Köster
Bad Driburg (WB). Ihr Büro hat sie direkt nach der Wahl bezogen, sonst jedoch hat sie für »Schnellschüsse« nicht allzu viel übrig: Nicole Kleimeier (32) ist die neue Geschäftsführerin der Driburg Therme.

Schrittweise, aber zielgerichtet will sie die schwere Aufgabe angehen, das Driburger Thermalbad in ein ruhigeres Fahrwasser zu steuern.
»Es gilt unkoordinierte Einzelaktionen zu vermeiden. Alles muss in ein Gesamtkonzept passen«, ist ihre Maxime. Ziel über allem ist es natürlich, den jährlichen Zuschussbedarf für das Thermalbad zu senken. Dass es nicht ganz ohne gehen wird, ist der jungen tatkräftigen Frau aus Bad Pyrmont klar: »Es gibt keine vergleichbaren Bäder, die ohne Zuschüsse auskommen.« Das weiß sie nicht allein aus ihrer Heimatstadt. »Das ist landauf und landab so.«
Die Situation für die Driburg Therme beurteilt sie als gut, da die Stimmung in der Bevölkerung zurzeit positiv sei, »nicht zuletzt, seitdem das Damoklesschwert der Schließung verschwunden ist.« Dass die Volljuristin und Betriebswirtin keine Erfahrung im Bäderbereich hat, sieht sie nicht unbedingt als Nachteil. »Das muss für die Sache nicht schädlich sein. Betriebsabläufe sind in zahlreichen Unternehmen durchaus ähnlich. Auch hier gilt es, Stärken herauszuarbeiten und Schwächen zu beseitigen«, weiß die Geschäftsführerin.
Sie weiß auch, dass die Erwartungen an sie sehr hoch sind. Ansatzpunkte für Verbesserungen bieten sich viele, nur geht hier Genauigkeit vor Schnelligkeit. Daneben hat sie schon begonnen, Anregungen von Mitarbeitern zu sammeln. Nun gelte es zu beurteilen, wie sinnvoll diese seien und wie schwer umzusetzen. »Größter Nutzen bei geringsten Kosten« oder »einfache Maßnahmen mit großer Wirkung« seien Kriterien, die es dabei vor allem zu erfüllen gelte.
Bis zum Ende dieses Jahres soll das konkrete Gesamtkonzept stehen. Dann will Nicole Kleimeier dieses dem Aufsichtsrat der Driburg Therme präsentieren. Eine »grobe Struktur« hat sie bereits im Blick, eine Prioritätenliste von Maßnahmen existiert. Fest im Blick behalten müsse man auch den Stellenwert der Therme für die Bürger und die Touristen. »Der lässt sich nicht in Zahlen messen«, erklärt die Betriebswirtin, die vor ihrer neuen Aufgabe als Geschäftsführerin im Abwasserwerk der Stadt Bad Driburg tätig war.
»Bei der Entscheidung für oder gegen ein Urlaubsziel kann die Präsenz einer Therme den Ausschlag geben«, sagt Kleimeier. Mehr hervorheben will sie den Aspekt des Heilwassers: »Den müssen wir verstärkt herausarbeiten, wenn wir uns deutlicher von den Mitbewerbern in der Region unterscheiden wollen.« Intensivieren will sie die Zusammenarbeit mit dem »Runden Tisch pro Therme« und auch mit der Touristik GmbH. Aber zunächst ist die detailgenaue Analyse ihre Hauptaufgabe. »Man muss genau hinschauen, was hinter den Zahlen steckt, wenn zu entscheiden ist, was kann wegfallen und was auf keinen Fall. Das braucht seine Zeit.«
Das gilt auch für ihre Hobbies: Ölmalerei, Lesen und Golf spielen. »Schnellschüsse« sind eben nicht »ihr Ding«.

Artikel vom 11.04.2007