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»Kyrills« Erbe verbrannt

70 Osterfeuer in der Stadt - Spexarder Löschzug muss ausrücken

Von Michael Delker
Gütersloh (WB). Tausende Gütersloher nutzten am Sonntagabend die Gelegenheit, um eines der 70 Osterfeuer in der Stadt zu besuchen. Aus Sicht von Polizei und Feuerwehr verlief das flammende Spektakel friedlich.

Auf den Weg zum Hof Elbracht hatten sich Melissa (6 Jahre), Jaqueline (9) und Vivienne (8) zusammen mit ihren Eltern gemacht. Staunend betrachteten die drei Mädchen den großen Haufen, den der Bürgerverein Sundern auf einem Acker entzündet hatte. Das Osterfeuer dort ist traditionell eines der größten in Gütersloh. Zusammen mit anderen Kindern suchten Melissa, Jaqueline und Vivienne eifrig Äste und Stöcke zusammen, um die Flammen weiter »anzufüttern«. Eigentlich wäre dieser Einsatz nicht notwendig gewesen. Nachdem der Sturm »Kyrill« im Januar auch im Kreis Gütersloh eine Schneise der Verwüstung hinterlassen hatte, nutzten viele Bürger die Gelegenheit und entsorgten kostenlos »Kyrills« Hinterlassenschaften auf einem der Osterfeuer.
Weil ein Feuer außer Kontrolle geriet, musste der Löschzug Spexard Hilfe leisten. Eigentlich hatten die Blauröcke vor dem Bauernhaus an der Lukasstraße ihr Quartier aufgeschlagen, um bei der traditionellen Veranstaltung des Spexarder Heimatvereins ein Auge auf die Flammen zu werfen. Dann ging der Melder: »Kleinbrand an der Autobahn.« Tatsächlich verbarg sich hinter der Nachricht ein privates Osterfeuer auf dem Erdbeer- und Spargelhof Coesfeld - nur wenige hundert Meter vom Spexarder Bauernhaus entfernt. Dort war ein großer Holzhaufen derartig nah an angrenzenden Bäumen entzündet worden, dass die Flammen überzugreifen drohten. Mit mehreren Spritzen und der Schaumkanone machte die Spexarder Feuerwehr kurzen Prozess mit dem Osterfeuer. Es war der einzige nennenswerte Vorfall. »Wir hatten ein ruhiges Osterwochenende. So wie es sein muss«, erklärte gestern ein Sprecher der Gütersloher Feuerwehr-Leitstelle.

Artikel vom 10.04.2007