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Zu viele einfache Fehler werden bestraft

2. Frauen-Bundesliga: Herforder SV Borussia verliert gegen die »Holstein Woman« mit 0:2 (0:1)

Von Harald Schwabe
Herford (BZ). Die Fußball-Frauen vom Herforder SV Borussia Friedenstal müssen weiter auf den zweiten Heimsieg der laufenden Saison warten. Auch gegen den KSV Holstein Kiel gab es am Ostersamstag eine 0:2 (0:1)-Heimniederlage, nach dem 2:3 gegen den Hamburger SV II und dem 1:3 gegen SV Victoria Gersten nun schon die dritte Heimpleite in Folge.

Während Kiel einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machte, stehen die HSV-Frauen vor richtungsweisenden Wochen, geht es doch am Samstag, 21. April (18.30 Uhr) zum Tabellenführer SG Wattenscheid und eine Woche später, am Sonntag, 29. April, im Jahnstadion gegen den Rangzweiten FC Gütersloh.
Wieder einmal gelang des dem Gastgeber nicht, das Spiel von Beginn an in den Griff zu bekommen und ein geordnetes Angriffsspiel aufzubauen. Die Fehlpässe häuften sich, auch der Viererkette unterliefen zu viele einfache Fehler. Trotzdem wäre die Partie möglicherweise anders ausgegangen, wenn Marie Pollmann ein Elfmeter-Geschenk in der 9. Minute zur 1:0-Führung verwertet hätte. Schiedsrichterin Lüken aus Osnabrück zeigte überraschend auf den Punkt, als Martina Pulkis eine Flanke regelkonform mit der Brust annahm. Gerechterweise wehrte Kiels Torfrau Katna Ihrens den viel zu schwach geschossenen Strafstoß von Marie Pollmann ab. Kiel entpuppte sich danach wie erwartet als konterstarke Mannschaft. Fast jeder lange Ball sorgte für Gefahr, da die Herforder Abwehr keine richtige Zuordnung zu den beweglichen Sturmspitzen der Gäste, Nicole Preiß und Sandra Bannas fand. So musste Torfrau Sonja Speckmann in der 18. und 45. Minute Kopf und Kragen riskieren, um zweimal gegen die frei auf sie zu laufende Bannas zu klären. In der 23. Minute ging Kiel nicht unverdient in Führung. nach Steilpass von Spielführerin Nina Jokuschies versetzte Bannas Katharina Lühr. Zwar konnte Speckmann mit Fußabwehr zunächst noch retten, doch den Nachschuss setzte Bannas mit einem gekonnten Heber aus 14 Metern zum 0:1 ins verlassene Tor.
Nach einer Gardinenpredigt durch Trainer Björn Kenter erhöhte der Herforder SVB nun den Druck, aber die meisten Angriffe waren wie schon so oft bei Heimspielen zu centerlastig, das Flügelspiel lahmte. Die wenigen Torchancen resultierten aus Weitschüssen durch Kerstin Nolte (Pfostentreffer in der 57. Minute) und Kristina Hölscher. Trotzdem war ein 1:1-Unentschieden möglich, als Svenja Wölki die eingewechselte Fiona Rolfs foulte und Schiedsrichterin Lüken erneut auf Strafstoß entschied. Aber auch Stefanie Härtel scheiterte in der 78. Minute an Torfrau Ihrens. Die Enttäuschung war riesengroß, die Nerven lagen blank. So war es nicht verwunderlich, dass Kiel in der 85. Minute erneut durch Bannas nach Pass von Preiß und Fehler von Sabrina Schlottmann mit dem 0:2 alles klar machte. Trainer Björn Kenter: »Die erste Halbzeit war eine glatte Katastrophe, da war kein Passspiel zu sehen.«
Herforder SVB: Speckmann - Lühr (77. Hansmeier), Schlottmann, Schulte, Kühme - Härtel, Nolte, Hölscher, Mahler - Meier (63. Basler), Pollmann (63. Rolfs).
Holstein Kiel: Ihrens - Scheffke, Wölki, Pérez-Traulsen - Pulkis, Pashley, Jokuschies, Schildt (65. Krone), Krohn (87. Ehrhardt), - Preiß, Bannas.
Tore: 0:1 (23.) Bannas; 0:2 (85.) Bannas.
Schiedsrichter: Silke Lüken (Osnabrück). - Zuschauer: 125.
Gelbe Karten: Mahler , Schlottmann - Schildt.
Besonderes Vorkommnis: Pollmann (9.) und Härtel (78.) scheitern per Hand- und Foulelfmeter an Katna Ihrens.

Artikel vom 10.04.2007