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Leidensweg Jesu nachgezeichnet

Gehrdener Kreuztracht mit vielen Teilnehmern -ÊHalt an 14 Stationen

Gehrden (uh). Den Leidensweg Jesu nachvollziehbar darzustellen, das war auch in diesem Jahr wieder die Intention der Gehrdener Kreuztracht.

Wie auch andere Karfreitagsprozessionen in Nordrhein-Westfalen hat sie eine sehr lange Tradition. Ihr Ursprung liegt in der tiefen Frömmigkeit der Menschen und der katholischen Erneuerung nach dem 30-jährigen Krieg zu Beginn der Neuzeit. Und trotz vieler Verbote im 18. und 19. Jahrhundert, trotz zahlreicher Versuche von Seiten der Kirche selbst, durch die Androhung schwerer Strafen die Kreuztrachten zu unterbinden, hat sich die Tradition sowohl in Gehrden als auch in anderen Ortschaften bis heute gehalten.
Wie jedes Jahr trugen auch vergangenen Karfreitag wieder zwei als Jesus und Simon von Cyrene verkleidete Personen ein schweres Holzkreuz den Katharinenberg hinauf. Dabei bleibt ihre wahre Identität unbekannt.
Die Kreuzträger bewerben sich lediglich beim örtlichen Pastor um die Rolle des Jesu -Êmeist aus Gründen der Reue oder des Dankes. Nach 1945 sollen sich übrigens zumeist Kriegsheimkehrer beworben haben.
Während der Prozession den Berg hinauf machten die Kreuzträger an 14 Stationen halt. Über einen Lautsprecher wurde dann der Hintergrund zur jeweiligen Station vorgelesen, so dass die Teilnehmer den Leidensweg Jesu in Sinnabschnitten nachvollziehen konnten.
Auch in diesem Jahr nahmen Hunderte an der Kreuztracht in Gehrden teil, dank der guten Witterung wird wohl auch »Petrus« seinen Teil dazu beigetragen haben.

Artikel vom 10.04.2007