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In »Ottes« gemütlichem Spielhaus

Comeniusschule weiht Trakt der Ganztagsschule mit Frühlingsfest ein

Sennestadt (ptr). OGS wird an der Comeniusschule Sennestadt nicht mit »Offene Ganztagsschule«, sondern mit »Ottes gemütliches Spielhaus« übersetzt. Kuscheltier »Otte« ist ein Delphin und Wahrzeichen der für 100 000 Euro umgebauten Hausmeisterwohnung, die den OGS-Trakt bildet und jetzt mit einem Frühlingsfest offiziell vorgestellt wurde.

Bereits seit Ende der Herbstferien vergangenen Jahres werden hier 18 Schüler der Klassen eins bis sechs am Nachmittag betreut. Bis 15.30 Uhr reicht das Angebot an der Comeniusschule - die als erste Förderschule in Bielefeld über eine OGS-Einrichtung verfügt. Mit Christian Schweimler, Kathrin Kusch und Bertram Schwade konnten die Arbeiterwohlfahrt Bielefeld als Träger des Projekts drei neue Betreuer einstellen, zusätzlich steht mit Jennifer Elstner die Absolventin eines freiwilligen sozialen Jahres zur Verfügung.
Für die Betreuung wurden ein Ruhe-, ein Spiel- und ein Bastelraum eingerichtet. Daneben können sich die Kinder für eines von vier Schwerpunktangeboten entscheiden, die in den Fachräumen der Schule unterrichtet werden - Musik, Yoga, Werken oder Sport. Hausaufgaben sind darüber hinaus auch noch zu erledigen.
Das Mittagessen wird dreimal in der Woche angeliefert. Am Montag und Freitag kochen Schüler der neunten Jahrgangsstufe für die Kinder der OGS in der Schulküche. »Das ist billiger«, sagt Schulleiter Lars von Bargen. Trotzdem bleibe das Essensgeld in Höhe von 30 Euro für viele Eltern entscheidender Knackpunkt bei der Frage, ob sie ihr Kind in die Offene Ganztagsschule schicken.
Mit der bisherigen Resonanz ist der Schulleiter zufrieden. »Ich hatte große Bedenken, ob wir die Mindestzahl von zwölf Schülern in der OGS schaffen. Dass es nun sogar 18 geworden sind, zeigt, wie groß der Bedarf ist. Mehr als 20 Schüler könnten wir gar nicht aufnehmen.« Langfristig sei es wünschenswert, die Ganztags-Betreuung verbindlich für alle Schüler einzuführen, »aber solche Konzepte werden vom Land derzeit nur an Haupt-, nicht jedoch an Förderschulen finanziell unterstützt«.

Artikel vom 05.04.2007