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Das Geschehen der
Passion Jesu vertiefen

Kreuztrachten in Gehrden und Pömbsen


Gehrden/Pömbsen (WB). Die früher weit verbreitete Tradition der Kreuztrachten wird im Kreis Höxter in zwei Orten noch praktiziert: in Gehrden und in Pömbsen. Tausende kommen Jahr für Jahr am Karfreitag aus dem ganzen Bistum und darüber hinaus, um einem Jesus-Darsteller, der ein schweres Holzkreuz trägt, zu folgen und gemeinsam betend der Leiden Christi zu gedenken. Die Beweggründe des Kreuzträgers, diese Last auf sich zu nehmen bleiben unbekannt. Buße oder auch Dankbarkeit gehören häufig dazu.
In Gehrden beginnt um 9.30 Uhr die Karfreitagsliturgie, in der die Leidensgeschichte nach Johannes gelesen wird, bevor sich der Kreuzträger -Êgefolgt von zahlreichen Gläubigen -Êmit Holzkreuz auf den Weg macht zur Katharinenkapelle. Die Gehrdener Kreuztracht ist in der Passionsfömmigkeit des Mittelalters verwurzelt und geht auf ein Erstarken des Glaubenslebens nach den Wirren der Reformation in Deutschland zurück.
Im Pömbsen beginnt die Kreuztracht um 14 Uhr. Sie wurde in dem Ort erstmalig 1754/1755 urkundlich bezeugt. Begleitet wird der Kreuzträger in Pömbsen von drei schwarz gekleideten Frauen, die die Leidenssymbole die Geißel, das Schweißtuch der Veronika und einen Totenkopf mittragen. Simon von Cyrene unterstützt den Kreuzträger.
Das heilige Spiel soll das Geschehen der Passion Jesu vertiefen und es den Gläubigen in besonderer Weise nahe bringen

Artikel vom 05.04.2007