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TV Verl erster heimischer Oberligist

TVV kann Handball-Geschichte schreiben - Trainer Freier aber jubelt noch nicht

Verl (cas). Neben dem immer näher rückenden Titelgewinn wünscht sich Trainer Jens Freier für den nach Ostern beginnenden finalen Endspurt in der Handball-Verbandsliga nur noch eines: Endlich mal ein Spiel seines Teams entspannt zu Ende bringen zu können.

»In den zurückliegenden Wochen haben die Jungs mein Nervenkostüm ganz schön strapaziert«, lächelt der Erfolgscoach des TV Verl. Der Spitzenreiter hat sich vier Spieltage vor dem Saison-Halali ein dickes und beruhigendes Polster mit fünf Zählern Vorsprung »angefuttert«. Selbst bei Punktgleichheit mit den offensichtlich schlappmachenden TVV-Jägern SuS Oberaden und Ahlener SG II hätte der TVV aufgrund des direkten Vergleiches (in der Hinrunde gegen beide Rivalen gewonnen) die besseren Karten. So steht zum ersten Mal ein Klub aus dem Gütersloher Südkreis vor dem Sprung in die Oberliga, der TV Verl würde mit seinem greifbar nahen Coup gleichzeitig Handball-Geschichte schreiben.
Auch wenn für Teammanager Jochen Kreft der Aufstieg so gut wie besiegelt scheint (Der »Lange« nach dem Pflichtsieg am vergangenen Freitag gegen OSC Dortmund-Hörde: »Im Grunde können wir uns nur noch selbst schlagen«), so bleibt Jens Freier trotzdem (noch) zurückhaltend. »Wir haben einen weiteren großen Schritt in Richtung Oberliga getan. Doch uns erwarten noch vier harte Nüsse«, möchte »Howie« den Tag nicht vor dem Abend loben. Zwar eilt seine tolle Truppe seit Januar von Sieg zu Sieg, aber keiner der zuletzt zehn Erfolge fiel den Verlern in den Schoß.
»Das Komische ist dabei, dass wir es uns oft selbst sehr schwer machen und in Unterzahl manchmal besser aussehen als in kompletter Besetzung«, wundert sich Freier über die zuweilen extremen Leistungsschwankungen während einer Partie. Aber das auch im positiven Sinne, so wie kürzlich gegen Dortmund: Trotz zweifacher Personaldezimierung konnte der TVV in der Schlussphase die letzten Zweifel wegballern.
Der Weg in die Oberliga ist auch mit einer (Rekord-) Flut von Meßling-Treffern gepflastert. Einige Verbandsliga-Trainer reduzieren deshalb der TV Verl auf den »TV Meßling«, was Jens Freier indes gar nicht gern hört. Verständlich, denn solche Bewertungen schmälern die Mannschaftsleistung. »Wir haben auch schon Spiele gewonnen, bei denen Philip nicht gut drauf war«, gibt der Coach zu bedenken. Und außerdem, so Freier, würde Meßling aufgrund seiner eher bedächtigen Aktionen das Spiel verlangsamen. Dennoch ist der Hüne unersetzlich für den designierten Ölbach-Champion.
Die letzten vier Spieltage des Verbandsliga-Spitzentrios am 14./15. April, 21./22. April, 28./29. April und 5./6. Mai:
TV Verl (38:6 Punkte): Spvg. Steinhagen (H/Tabellen-8.), SuS Oberaden (A/2.), HSG Gütersloh (A/7.), Ahlener SG II (H/3.).
SuS Oberaden (33:11 Punkte): SF Loxten (H/9.), TV Verl (H/1.), HSG Stemmer/Friedewald (A/4.), HSG Gütersloh (H/7.).
Ahlener SG II (33:11 Punkte): Eintracht Heessen (H/12.), TSG Schüren (A/16.), Spvg. Steinhagen (H/8.), TV Verl (A/1.)

Artikel vom 04.04.2007