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Die Christen gedenken
an Tod und Auferstehung

Kar- und Ostertage im Dom mit besonderer Liturgie

Paderborn (WV). Eine Vielzahl besonders gestalteter liturgischer Feiern findet im Paderborner Dom während der Kar- und Ostertage statt. Die Christen gedenken an Leiden, Tod und Auferstehung Jesu.

Erzbischof Hans-Josef Becker und die Dechanten aus den 19 Dekanaten des Erzbistums feiern heute am Gründonnerstag die Chrisammesse, die um 9 Uhr beginnt. In diesem Gottesdienst werden die heiligen Öle geweiht, die das Jahr über zu Weihen und zur Sakramentenspendung gebraucht werden: das Katechumenenöl, das Chrisamöl sowie das heilige Öl für die Krankensalbung.
Am Abend des Gründonnerstages endet die Karwoche und beginnt das so genannte Ostertriduum, die drei österlichen Tage. Mit der Feier der heiligen Messe vom Letzten Abendmahl (20 Uhr) wird der Einsetzung der Eucharistie gedacht. In diesem Gottesdienst läuten die Glocken nach dem Gloria zum letzten Mal und schweigen dann bis zur Osternacht. Im Anschluss an das Evangelium ist die Fußwaschung vorgesehen. Im Anschluss an diesen Gottesdienst, der musikalisch vom Domchor gestaltet wird, besteht in der Krypta des Doms Gelegenheit zum Gebet: Von 21.30 Uhr bis 22 Uhr findet eine Gebetsstunde zum Dank für die Einsetzung der Eucharistie statt; von 22 Uhr bis 22.30 Uhr wird für Priester- und Ordensberufe gebetet. Es folgt das Gebet um die Einheit der Kirche von 22.30 Uhr bis 23 Uhr. Mit der Ölbergstunde von 23 Uhr bis 23.30 Uhr sowie der Schlussbetstunde von 23.30 Uhr bis Mitternacht enden die Gebetszeiten an Gründonnerstag.
Neben dem Aschermittwoch ist der Karfreitag (6. April) der einzige vorgeschriebene Fasttag in der Katholischen Kirche. Um 10 Uhr findet eine Kreuzwegandacht mit Weihbischof Manfred Grothe statt. Sie beginnt in der Krypta und endet im Kreuzgang des Domes. Um 15 Uhr beginnt die Karfreitagsliturgie mit Passion und Kreuzverehrung. Der Domchor singt Motetten zur Passion. Als Zeichen für Tod und Grabesruhe Jesu wird nach der Kommunionfeier der Altar abgeräumt. Mit einer Kreuzprozession und Übertragung des heiligen Kreuzes endet die Karfreitagsliturgie.
Um 19.30 Uhr folgt die letzte Predigt der Fastenzeit. Weihbischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann spricht zu dem Thema »Wir verkündigen Christus als den Gekreuzigten«. Im Anschluss sind die Gläubigen zu einem stillen Umgang mit der Kreuzpartikel über Domplatz, Bogen, Kasseler Straße, Kamp, Rathausplatz, Schildern und Markt eingeladen.
Die Osternacht ist die älteste Form der christlichen Osterfeier. Die Kirche begeht mit Lichtfeier, Tauffeier, Tauferinnerung, Schriftlesungen und Gebet den Hinübergang Christi vom Tod zum Leben. Die Feier mit Erzbischof Hans-Josef Becker beginnt am Abend des Karsamstages, 7. April, um 21 Uhr. Der Domchor singt Antwortpsalmen zur Osternacht vom Paderborner Domkapellmeister Thomas Berning.
Am Ostersonntag, 8. April, dem höchsten Festtag im Kirchenjahr, feiert Erzbischof Becker um 10 Uhr mit den Gläubigen ein Pontifikalamt. Musikalisch untermalt wird dieser festliche Gottesdienst von Domchor und Domkantorei, die die Messe in C-Dur von Franz Schubert (1797-1828) für Chor, Soli und Orchester singen. Das Pontifikalamt am Ostermontag mit Weihbischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann beginnt ebenfalls um 10 Uhr. Die Domkantorei singt Werke von Alexander Gretchaninoff und Josef Gabriel Rheinberger. Auf der Orgel ist zum Schluss das Praeludium D-Dur op.93/1 von Alexander Glasunow (1865-1936) zu hören.

Artikel vom 05.04.2007