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»Wilde Hühner«
mit Liebeskummer

Zweiter Teil des Films nach Funke-Bestseller

Im ersten Teil des Jugendfilms haben die »Wilden Hühner« ihr Herz noch für die Tierwelt entdeckt. Jetzt kommen die Teenager in die Pubertät.

Das mit der ersten Liebe ist so eine Sache. Was im einen Moment noch mit süßem Herzklopfen verbunden ist, lässt in der nächsten Sekunde schon heiße Tränen fließen. Auch Sprotte und ihre Freundinnen machen da keine Ausnahme: Im Film »Die Wilden Hühner und die Liebe« nach dem Kinderbuchbestseller von Cornelia Funke muss sich die Mädchenbande mit Herzensangelegenheiten herumschlagen. Mit Wortwitz, guten Dialogen und Einfühlungsvermögen erzählt der Streifen, wie die fünf Mädchen die schwierige Situation meistern und nach allerlei Verwirrungen am Ende erkennen, dass nur eines zählt: tiefe, echte Freundschaft. Regie führte wie schon beim erfolgreichen ersten Teil wieder Vivian Naefe.
Mit viel Gespür für die Gefühlswelt der Mädchen wird erzählt, wie schwer es ist, wenn die geregelte Kinderwelt an der Schwelle zum Erwachsenwerden auf einmal aus den Bahnen gerät. Sprotte (Michelle von Treuberg), Trude (Zsá Zsá Iinci Bürkle), Melanie (Paula Riemann) und Frieda (Lucie Hollmann) haben alle in irgendeiner Form Liebeskummer. Besonders schwierig ist die Situation für Wilma (Jette Hering) - sie kann die Schwärmerei ihrer Freundinnen für Jungs nicht teilen und ist in ein Mädchen verliebt, doch das Unverständnis und die Gemeinheiten ihrer Freundinnen und Mitschüler machen ihr das Herz schwer. Zutiefst verletzt will sie die Bande verlassen und auch ihre Rolle im Theaterprojekt mit der beliebten Lehrerin Frau Rose (Jessica Schwarz) hinschmeißen.
Was den Film auszeichnet, ist seine Vielschichtigkeit. Trotz ihrer Probleme kreisen die Mädchen nicht nur um sich selbst, sondern haben auch mit handfesten anderen Problemen zu tun. So etwa Sprotte, denn ihre Mutter Sibylle, wunderbar gespielt von Veronica Ferres, steckt im Gefühlschaos. Da ist zum einen ihr Freund Thorben, den sie heiraten will, den Sprotte aber zutiefst verachtet. Und dann steht eines Morgens auch noch Sprottes lang verschwundener Vater (Thomas Kretschmann) vor der Tür und lässt Sibylles Herz zu ihrem Entsetzen auf einmal wieder höher schlagen.
Für die jungen Darsteller waren die Liebesszenen nicht einfach, wurden doch einige von ihnen ausgerechnet während der Dreharbeiten im Sommer 2006 »von der Pubertät sehr gebeutelt«, erinnert sich die Regisseurin. Einige seien absolut entspannt mit den Liebesszenen umgegangen, »während andere gar keine Lust hatten, sich zu küssen, oder keine Lust hatten, den zu küssen, den sie küssen sollten«.
Ob es einen dritten Hühner-Film geben wird, will Bavaria-Produzentin Uschi Reich nicht sagen: »Es wäre organisatorisch überaus anspruchsvoll, die Mädchen alle nochmals zusammen vor die Kamera zu bekommen.« Cineplex/Kinoplex.de

Artikel vom 05.04.2007