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Ostersonntag gibt es keine Blumen

Neues Gesetz verbietet den Floristen, am ersten Feiertag zu öffnen

Bad Oeynhausen (win). Bei den Floristen herrscht Verunsicherung. Ein Ladenöffnungsgesetz aus dem November verbietet es den Inhabern eines Blumenladens, am Ostersonntag zu öffnen. »Völliger Schwachsinn!«, findet Ralf Schlüter von der Gärtnerei Schlüter.

Stattdessen dürfen Blumenläden neuerdings tagsdrauf, am Ostermontag, Ostergestecke und Blumensträuße für die Verwandten verkaufen. »Ich weiß nicht, warum mit dieser Ostersonntag-Tradition gebrochen wurde«, sagt der Juniorchef der Gärtnerei Schlüter. Zumal im Werre-Park bis 22 oder wie neulich beim Stabhochsprung bis 24 Uhr geöffnet werden dürfe. Auch das könne er nicht verstehen, sagt Ralf Schlüter: »Früher ging es auch ohne die längeren Öffnungszeiten.« Die Leute könnten auch gut am Nachmittag ihre Besorgungen erledigen, sagt Schlüter. So aber müssten viele Mütter noch bis in die Nacht arbeiten, kritisiert er. Wie dem auch sei - für Ralf Schlüter steht die Entscheidung fest: »Wir werden am Ostermontag nicht öffnen. Das ist für mich seit je her ein Familientag.«
Einheitlich ist die neue Regelung jedoch nicht. In den Bundesländern Hessen und Niedersachsen werden die Ladenöffnungsgesetze wie bisher gehandhabt. Auch das ist für Ralf Schlüter völlig unverständlich.
Ein anderer Oeynhausener Florist wusste sogar bisher noch gar nichts von der neuen Regelung. Er hat vor, sein Geschäft auch am Ostersonntag wie gewohnt zu öffnen.
Auf der Lohe wird Maren Tönnies hingegen keinen der beiden Feiertage nutzen. »Montags habe ich sowieso geschlossen. Dass mir jetzt die Möglichkeit genommen wird, am Ostersonntag zu öffnen, finde ich schade«, sagt Tönnies vom Blumengeschäft Gestaltungsraum Floristik und mehr.

Artikel vom 04.04.2007