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Zu Ostern herrscht wieder Ei-Zeit

Nach einigen Tagen der Lagerung schmeckt das Ei ganz besonders gut

Bünde (wlv/re). Ostern steht vor der Tür: Eier haben jetzt wieder Hochsaison. Da wird das kleine Oval bemalt, dekoriert und gegessen. Warum werden Ostern eigentlich so viele Eier verzehrt?

Für diesen Brauch gibt es mehrere Gründe, teilt der Landwirtschaftliche Kreisverband mit. Zum einen gehörte früher das Ei während der Fastenzeit zu den verbotenen Speisen und war deshalb beim österlichen Festmahl ein besonderer Leckerbissen. Zum anderen gilt das Ei als Sinnbild keimenden Lebens. Das Ei verhieß Fruchtbarkeit und das Wiedererwachen der Natur nach einem langen Winter.
»Im letzten Jahr wurden insgesamt 205 Eier pro Kopf verzehrt. Das sind rund vier Eier pro Woche und Person«, erklärt der Kreisverbandsvorsitzende Wilhelm Brüggemeier. Und in der Osterzeit dürfen es sicherlich auch ein paar mehr sein.
Der deutsche Eierverbrauch summiert sich auf die stolze Summe von gut 17 Milliarden Eier. Das ist mehr, als die 43 Millionen deutschen Hennen jährlich legen können. »Bei einer durchschnittlichen Legeleistung von 278 Eiern pro Huhn und Jahr kommen ungefähr zwölf Milliarden Eier zusammen«, rechnet der Vorsitzende.
Damit kann der deutsche Bedarf allerdings nur zu gut 70 Prozent gedeckt werden. »Knapp 30 Prozent der Eier müssen aus dem Ausland importiert werden«, berichtet Brüggemeier.
Nach seiner Ansicht wird dieser Anteil sogar noch steigen. Denn in Deutschland ist die Eiererzeugung - unter anderem wegen strengeren Haltungsnormen als in anderen Ländern - stärker gesunken als der Verbrauch. So wurde die Käfighaltung von Legehennen in Deutschland zum 1. Januar dieses Jahres verboten.
Übrigens: Nicht das besonders frische Ei schmeckt extra gut. Ähnlich wie ein guter Wein braucht es eine gewisse Lagerzeit, und zwar etwa sieben bis zehn Tage, erläutert der Landwirtschaftsverband. Bei Einhaltung der Kühlkette halten sich Eier mindestens drei Wochen lang.

Artikel vom 04.04.2007