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»Four-Tec hilft aktiv bei der Jobsuche«

Unternehmen kündigt Zahlung von Abfindungen an

Von Elke Bösch
Rahden (WB). Mit viel Schwung, Mut, Motivation und etwa 80 Mitarbeitern startete die Firma Four-Tec 2004 die Produktion in Rahden. Das Unternehmen nahm den Betrieb im ehemaligen Windhorst-Center auf.
Guido Drees wickelt die Geschäfte ab.

Jetzt, nicht einmal dreieinhalb Jahre später, schließt die Firma Verwaltungs- und Fertigungsstätten. Alle 213 Mitarbeiter erhielten bereits ihre Kündigung (wir berichteten am Montag). Geschäftsführer Guido Drees wickelt als Liquidator das Unternehmen ab. Ende Mai sollen endgültig die Lichter ausgehen. Wie es zum plötzlichen Absturz von Four-Tec kam, erklärt Drees mit der Globalisierung und der massiven Konkurrenz aus Asien, besonders aus China. »Vor zwei Jahren konnte diese Entwicklung nicht abgesehen werden. Der Markt hat sich dann enorm verändert und unser Unternehmen unter massiven Konkurrenzdruck gesetzt. Wir mussten einsehen, dass wir langfristig wegen der deutschen Kostenstruktur nicht mehr im Wettbewerb bestehen können«, bedauert Drees.
»Faktoren wie Qualität der Produkte oder Motivation der Belegschaft haben keine Rolle gespielt. Die befinden sich nach wie vor auf hohem Niveau«, versichert der Unternehmer und betont, dass die Produktion in Rahden stillgelegt wird und nicht etwa nach Asien verlagert. 20 Millionen Euro habe Four-Tec am Standort Rahden investiert und in den Spitzenzeiten bis zu 230 Mitarbeiter beschäftigt, darunter seit 2006 drei Auszubildende. »Wir bemühen uns, sie in anderen Firmen unterzubringen und sind zuversichtlich, dass das gelingt. Wir wollen allen Beschäftigten aktiv bei der Jobsuche helfen und stellen Kontakte her«, berichtet Guido Drees. Zwar sei durch die Probleme bei Balda und einem weiteren Betrieb im Telekommunikationsbereich in der Region, der Bedarf auch an Fachkräften nicht unbegrenzt, aber wir hoffen, dass viele vermittelt werden. Einige wollen sich allerdings auch neu orientieren«, erläutert Drees. Das Unternehmen, das selbst keinen Betriebsrat hat, will jedoch, laut Drees, allen Mitarbeitern Abfindungen zahlen, die sich im gesetzlichen Rahmen bewegen. »Das tun wir freiwillig auch, weil unsere Belegschaft immer hoch motiviert war.«
Auch die Zukunft des Firmengebäudes ist noch ungewiss. Four-Tec hat das von der Four-Tec Grundstücksverwaltung gemietet. Aber auch hier ist Drees optimistisch. »Der Komplex soll vermarktet werden und Interessenten haben bereits vorgefühlt.« Spruchreif sei allerdings noch nichts, sagte Drees.

Artikel vom 03.04.2007