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Ein Bürgerbus
für Warburg?

Beratungen im Bezirksausschuss

Warburg (cr). Ein Bürgerbus könnte künftig das Stadtbus-Angebot in der Warburger Kernstadt ergänzen und damit bestehende Lücken im Nahverkehrsnetz schließen. Mit einem entsprechenden Vorschlag befassen sich die Mitglieder des Bezirksausschusses Warburg in ihrer nächsten Sitzung.

Das Projekt geht auf eine Idee der Stadtverwaltung und der Bürgerstiftung Warburg zurück. In einem ersten Schritt geht es nun darum, Voraussetzungen für die Einführung des Bürgerbusses zu schaffen. So muss ein Verein gegründet werden, der den Linienbetrieb organisiert, und es müssen genügend ehrenamtliche Fahrer gefunden werden, die diese Busse lenken. Erhofft werden 30 Personen mit entsprechender Lizenz. Getragen werden soll das Angebot gemeinsam von dem neuen Verein, der Verkehrsgesellschaft BBH und der Stadt, die sich verpflichten müsste, ein mögliches Defizit zu übernehmen.
Ein Konzept, den Bürgerbus mit der bestehenden Stadtbuslinie 505 zu verzahnen, liegt bereits vor. Demnach könnte der Bürgerbus folgende Strecke bedienen: Schanze, Altstadt, Kasseler Straße, Unterstraße, Krankenhaus, »Herkules«-Markt, Wohngebiet Silberbrede/Jugenddorf. Die Linie 505, die derzeit von 8.30 bis 18.30 Uhr stündlich zwischen der Silberbrede und der Altstadt verkehrt, könnte dadurch entlastet werden. Durch den Wegfall der Silberbrede, den Verzicht auf das »Nadelör« Josef-Kohlschein-Straße und die Direktfahrt über den Burggraben könnte sich die Fahrtzeit auf dieser Route deutlich verkürzen. Positiver Effekt: Mehr Fahrten der Linie 505 sind dann möglich.
Das Konzept benennt zugleich Vor- und Nachteile einer neuen Streckenaufteilung: Die Schanze und der benachbarte Stapelberg könnten wieder ans Nahverkehrsnetz angebunden werden, das Angebot für die Bewohner der Hüffert ließe sich erweitern. Wer im Bereich Silberbrede wohnt, käme schneller in die Innenstadt, zum Krankenhaus und zum »Herkules«, doch würde für sie die direkte Verbindung zum Bahnhof und zum Friedhof am Stiepenweg entfallen. Nachteil für die Hüffert-Bewohner: Bei den innerstädtischen Linien würde die Verknüpfung zum Seniorenzentrum an der Landfurt wegfallen.
Bürgerbusse gibt es bereits in 70 Kommunen Nordrhein-Westfalens, darunter auch in Bad Driburg. Die Anschaffung des Fahrzeugs (acht Sitzplätze) würde vom Land mit 30 000 Euro unterstützt, der eigentliche Betrieb jährlich mit 5000 Euro. Die Nutzer müssten den Hochstifttarif von 1,80 Euro je Fahrt bezahlen.
Der Bezirksausschuss berät über diese Frage am Dienstag, 10. April. Die Sitzung beginnt um 17 Uhr im Rathaus Zwischen den Städten. Eine Woche später wird der Punkt im Stadtrat behandelt.

Artikel vom 03.04.2007