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Es hätte viel schlimmer sein können

Schäden geringer als befürchtet

Von Horst-H. Griepenstroh
Blasheim (WB). Die Schäden am Turm der Blasheimer St. Marienkirche sind längst nicht so groß, wie zunächst befürchtet wurde. Das ist das Ergebnis der gestrigen Begutachtung durch Architekt Ralf Lenk aus Gehlenbeck.

Vor zwei Jahren hatten sich Kreuz und Hahn auf der Kirchturmspitze bei einem heftigen Wind leicht zur Seite geneigt. Um hier vorsorglich weitere Schäden zu vermeiden, waren damals Dachdecker einer Firma aus Pr. Oldendorf an Seilen am Kirchturm bis zur Spitze geklettert, um erste Sicherungsmaßnahmen vorzunehmen. Das jedoch konnte nur ein Provisorium sein, darüber waren sich Pfarrer Friedrich Stork und das Presbyterium einig. Es wurde jedoch der Entschluss gefasst, der Sache auf den Grund zu gehen, um einen weiteren Verfall zu vermeiden oder gar zu riskieren, dass Kreuz und Hahn in die Tiefe stürzen.
Gestern nun entfernten Dachdecker zunächst Kreuz und Hahn von der Kirchturmspitze. Dabei wurde ein Hubwagen einer Firma aus Leopoldshöhe eingesetzt, der eine Arbeitshöhe von 70 Metern erlaubt. Während sich der Hahn leicht von dem Kreuz abziehen ließ, zeigte sich das Kreuz selbst hartnäckig. Die Dachdecker mussten es oberhalb der unteren Kugel abflexen. Keine leichte Arbeit in 47 Metern Höhe, zumal das Kreuz aus fünf mal fünf Zentimeter massivem Eisen besteht. Dennoch war diese Arbeit binnen einer knappen Stunde erledigt.
Die Dachdecker entfernten nun die Bleiummantelung und legten den obersten Teil des darunter liegenden Kaiserstiels frei, ein 27 Meter langer Eichenbalken, der vom Turmmauerwerk bis in die Kirchturmspitze reicht und oben noch etwa 30 Zentimeter im Durchmesser misst. Es war befürchtet worden, dass dieser Kaiserstiel marode ist und erneuert werden müsste. Das Problem lag jedoch in der Kugel oberhalb der Turmspitze. Hier war Wasser eingedrungen und hatte das untere Teil des Kreuzes zersetzt. »Wir fanden im Prinzip nur noch Rost um einen festen Kern«, erklärte Ralf Lenk. Dennoch soll das oberste Stück des Kaiserstiels samt der Sparren ersetzt werden.
Ursprünglich war befürchtet worden, die Maßnahme werde zwischen 12 000 und 80 000 Euro kosten. Nun fallen die Reparaturkosten jedoch voraussichtlich deutlich geringer aus und dürften laut Aussage von Ralf Lenk im unteren Drittel liegen.

Artikel vom 03.04.2007