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Saubermänner durchkämmten die Ortsteile

Müllaufkommen deutlich geringer - Viele Jugendliche machten mit - Abschluß mit Imbiss

Lübbecke (HoG). Großreinemachen war zum Wochenende gleich in sieben Lübbecker Ortsteilen angesagt. Gleich mehrere Dutzend Helfer zogen in Alswede, Blasheim, Eilhausen, Gehlenbeck, Nettelstedt, Obermehnen und Stockhausen aus, um die Landschaft vom Wohlstandsmüll zu befreien, der sich im Laufe eines Jahres dort angesammelt hatte. Bis auf Stockhausen hatte sich in allen Stadtteilen das Müllaufkommen verringert.

Besonders einsatzfreudig zeigten sich die Bewohner aus Nettelstedt. Gleich 83 Helfer, darunter eine Vielzahl Jugendlicher und auch wieder die Bewohner vom Meyer Spelbrink Haus, fanden sich am Freitag an Sportlerheim ein, um im Dorf aufzuräumen. »Eine so große Helferschar hat es bisher noch nicht gegeben«, freute sich Ortsvorsteher Hartmut Ende. Der Landwirtschaftliche Ortsverband hatte sieben Landwirte mobilisiert, die die »Fußtruppen« mit Traktor und Anhänger begleiteten, und so war die ganze Aufräumaktion in relativ kurzer Zeit erledigt. Als besonders positiv werteten die Helfer die Tatsache, dass deutlich weniger Einwegflaschen die Landschaft verschandeln. Dosen wurden gar nicht mehr gefunden. Dafür allerdings Schnapsflaschen, und hier waren es nicht nur die kleinen Flachmänner, die überall am Straßenrand und in den Gräben lagen, sondern auch größere Flaschen. Vielleicht könnte sich hier ebenso wie bei Limonadenflaschen oder -dosen ein Pfand ebenfalls positiv auswirken, resümierte Ende. Die gewichtigste Ausbeute waren in Nettelstedt zwei Fernseher. Obligatorisch trafen sich die Helfer nach getaner Arbeit am Feuerwehrgerätehaus, um sich dort bei Bratwurst und erfrischenden Getränken zu stärken.
Stark vertreten war die Jugend auch in Alswede. Die Katechumenen unterstützten die Aktion »Saubere Landschaft« hier nach besten Kräften. Und auch in Alswede wurde deutlich weniger Müll und Unrat gefunden, als in den Jahren zuvor. Deutlich weniger Flaschen und Dosen landeten in den Plastiksäcken der Saubermänner, die sie einfach an den Straßenrand stellten. Sie wurden später von einem Traktorgespann mit Besatzung eingesammelt. Doch auch hier kamen jede Menge Schnapsflaschen zusammen, überwiegend allerdings Flachmänner, nach der Leerung achtlos weggeworfen. Aber auch einen Autoreifen fanden die Helfer, die sich nach getaner Arbeit mit Bratwurst und Getränken stärkten.
In Obermehnen zeigte sich Ortsvorsteher Karl-August Schlingmann zunächst ein wenig enttäuscht angesichts der geringen Anzahl der Helfer. Seine Laune besserte sich jedoch zusehends, als am Freitag nach dem vereinbarten Treffpunkt noch einige Nachzügler zu den Helfern stießen und kräftig mit anfassten. Im Ergebnis war er dann doch noch rundherum zufrieden mit seinen Obermehnern. Und auch hier war das Müllaufkommen deutlich geringer als in den Vorjahren. Fünf Autoreifen allerdings hatte ein Zeitgenosse in der Landschaft entsorgt, die dann auf dem städtischen Fahrzeug des Bauhofes landeten. Ein Landwirt unterstützte die Sammelaktion mit einem Traktorgespann und zum Schluss gab es auch hier für die Helfer Bratwurst und erfrischende Getränke.
In Eilhausen war die Beteiligung an der Aufräumaktion auch in diesem Jahr wieder sehr gut. Besonders freute sich Ortsvorsteher Günter Bösch über die beachtliche Anzahl der Kinder und jugendlichen Helfer. Feuerwehr und Schützenverein unterstützten die Aktion und Eilhauser Landwirte stellten zwei Traktorgespanne zur Verfügung. Gegenüber den früheren Jahren wurde insgesamt auch hier weniger Müll gesammelt. Getränkedosen wurden kaum gefunden, die »Flachmänner« allerdings füllten auch hier die Plastiksäcke der Helfer. Ein Kinderwagen, WC- Becken und Matratzen gehörten zu den größeren Gegenständen. Auch wurde ein größerer Haufen Bauschutt entdeckt, der von den fleißigen Helfern auf den Lkw der Stadt verladen wurde. Nach getaner Arbeit gab es eine Stärkung in Form von Getränken und Bratwurst.
Unverändert groß war das Müllaufkommen in Stockhausen. Zwar wurden auch hier weniger Dosen und Einwegflaschen gefunden, dafür aber ein Rasenmäher, Teile einer Spülmaschine, größere Mengen alter Möbel und Küchenteile. Brennpunkte waren nach Aussage von Ortsvorsteher Jörg Bernardt der Bereich Stockhauser Busch und das Wäldchen an der Kirschenallee. Und gerade im Bereich Stockhauser Busch habe er in den letzten Tagen vor der Aufräumaktion ein vermehrtes Müllaufkommen beobachtet. »Ich komme dort täglich lang«. Als dieser Bereich gesäubert war, war der städtische Lkw bereits zu einem Viertel gefüllt. Auch wurde hier jede Menge »Imbissmüll« gefunden. »Der machte etwa 30 Prozent des gesamten kleineren Aufkommens aus«, so Bernardt. Schnapsflaschen waren gar in Plastiktüten entsorgt worden. So hatten sich die Helfer ihre Erfrischung und natürlich auch eine Bratwurst redlich verdient.
Etwas mehr Beteiligung hätten sich die Verantwortlichen in Gehlenbeck erwünscht, dennoch verlief die Säuberungsaktion durchaus zufrieden stellend. Insgesamt ging auch hier das Müllaufkommen rück, das größtenteils aus Schnapsflaschen und Imbissmüll bestand. Im Jägerbach wurden drei gelbe Säcke, gefüllt mit Kleidung gefunden. Weiter gehörte eine Matratze zur Ausbeute. Ein Problembereich ist nach wie vor das Gelände entlang der ehemaligen Kreisbahntrasse. Am Sportlerheim schließlich stärkten sich die Helfer nach getaner Arbeit.
»Blasheim ist in sich sauber, lediglich die Durchgangsstraßen machen da eine Ausnahme«, erklärte Ortsvorsteher Manfred Muth nach getaner Arbeit. Ein paar Stammhelfer waren hier ausgefallen, so dass die Arbeit auf weniger Schultern verteilt werden musste. Auch solle vielleicht überlegt werden, die Säuberungsaktion wieder auf den Spätnachmittag eines Wochentages zu verlegen, wie es in früheren Jahren üblich gewesen sei. Da sei die Bereitschaft zum Mitmachen vielleicht größer.

Artikel vom 02.04.2007