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SPD beantragt
Sondersitzung

Bildungsbüro: Lehrer stützen Engelking

Von Bernd Bexte
Kreis Herford (LZ). Die Vorgänge um die finanziellen Unregelmäßigkeiten beim »Verein zur Stärkung von Schulen« werden nach Ostern in einer Sondersitzung des Rechnungsprüfungsausschusses durchleuchtet. SPD-Kreistagsmitglied Wolfgang Tiekötter hat die Sitzung beantragt. »Wir wollen endlich wissen, was los ist. Bislang erfahren wir nur etwas aus der Presse.«


Die SPD hat sich vor allem auf Landrätin Lieselore Curländer eingeschossen. Sie ist Vorsitzende des Vereins und Vorgesetzte der Bildungsbüro-Mitarbeiter. Auch der CDU-Kreisverband fordert eine lückenlose Aufklärung »Wir haben volles Vertrauen in Lieselore Curländer«, sagt Kreisvorsitzender Wolfgang Aßbrock. Die CDU legt Wert auf die Feststellung, dass die »hervorragende und allgemein anerkannte Arbeit des Regionalen Bildungsbüros durch die Vorgänge nicht tangiert ist«. Es gebe derzeit keine Veranlassung für den Kreistag, tätig zu werden. »Wir wollen den Prüfbericht abwarten.«
Auch für die Bertelsmann-Stiftung besteht kein Grund, die Zusammenarbeit mit dem Bildungsbüro in Frage zu stellen, teilte Pressesprecherin Julia Schormann auf Anfrage mit. Gleiches ließ der Kooperationspartner Sparkasse verlauten.
In einem Offenen Brief fordern zehn Schulleiter aus dem Kreis die Landrätin auf, die Vorgänge vorbehaltlos aufzuklären. Ausdrücklich stellen sich die Pädagogen hinter die Arbeit von Gerhard Engelking: »Seine Verdienste um die Region dürfen nicht untergehen.« Welche Tragweite finanzielle Mauscheleien für die Vorstandsmitglieder des Vereins - allesamt Bürgermeister von Kreiskommunen - haben könnten, verdeutlicht die Antwort der Kreisverwaltung auf eine SPD-Anfrage vom Januar 2006: »Die Vorstandsmitglieder haften für pflichtwidrige Geschäftsführung gegenüber dem Verein auf Schadensersatz wegen Pflichtverletzung.«
Die Abrechnungs-Unterlagen werden derzeit von der Kreispolizeibehörde eingescannt. Aufgrund der gebotenen Neutralität soll die Bielefelder Kriminalhauptstelle die Überprüfung übernehmen. Denn die Landrätin ist zugleich Chefin der Kreispolizei. Dem Vernehmen nach sollen aber noch relevante Akten im Kreishauskeller eingelagert sein.
Sollte als Folge der Aufarbeitung die Gemeinnützigkeit aberkannt und der Verein aufgelöst werden, fällt das Vereinsvermögen der Stiftung »Jugend hat Zukunft« der Sparkasse Herford zu.

Artikel vom 31.03.2007