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Stationen aus der Unterwelt

Bernd Zimmers Holzschnitte bilden Grundlage des Kreuzweges

Von Inga Borgis (Text und Foto)
Schloß Holte-Stukenbrock (ib). Einst schmückten sie die Berliner Unterwelt, jetzt waren die »Stationen« von Bernd Zimmer während des ökumenischen Jugendkreuzweges zu sehen.

Nicht die originalen Holzschnitte, die in den U-Bahnhöfen der Hauptstadt ausgestellt waren, sondern Fotomontagen bebilderten den Kreuzweg, der am frühen Freitagabend von rund 60 Gläubigen gegangen wurde. Die katholische Kirchengemeinde St. Achatius war in diesem Jahr Ausrichter der traditionell am Freitag vor Palmsonntag stattfindenden kirchlichen Veranstaltung. Die Abendsonne schien über den Baumwipfeln, als man sich auf den rund eineinhalb Kilometer langen Weg durch Stukenbrock-Senne machte. Voran schritt der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Willi Franz, und trug ein Kreuz. Schweigend folgten ihm die Gläubigen, um zunächst am Schwichtenberg-Kreuz Halt zu machen. Insgesamt sieben Stationen sollte der Kreuzweg umfassen - die katholische Kirche bildete dabei sowohl die erste wie auch die letzte Station des Weges.
Vertreter der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden aus Schloß Holte-Stukenbrock stellten bei jedem Halt eine Station vor. Stück für Stück vervollständigten sich so die Geschichte der Kreuzigung Jesu sowie der ökumenische Charakter der konfessionsübergreifenden Veranstaltung. »Wir gehen gemeinsam betend den Kreuzweg«, hatte Pfarrer Bernhard Hamich diese zuvor in der Kirche eröffnet. »Gerade in diesen Zeiten mag man sich fragen: Wo bleibst du Gott?«, sagte er nachdenklich und verwies dabei unter anderem auf die Nachrichten von Geiselnahmen.
»Vielleicht kann dieser Weg ein Stück Enthüllung sein«, ermutigte Pfarrer Bernhard Hamich sogleich und nahm die Kirchbesucher mit auf diesen Weg, der bereits seit 35 Jahren von Christen vorbereitet und in ganz Deutschland gebetet wird. Einst bildete er eine Gebetsbrücke zwischen Ost- und Westdeutschland, inzwischen ist er zu einer festen Tradition geworden. Im Anschluss waren am Freitagabend alle eingeladen, den Weg ins Pfarrheim einzuschlagen: Dort ließ man den Kreuzweg bei einem Agapemahl ausklingen.

Artikel vom 02.04.2007