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Mit Pflichtsieg den
Direktabstieg zu
den Akten legen

Arne Niemeyer muss gegen Eintracht Hildesheim deutlich mehr zeigen, als in den letzten Partien, als er zumeist hinter seinen Möglichkeiten blieb.

1. Liga: GWD erwartet Hildesheim

Von Volker Krusche
Minden (WB). Eine Niederlage wäre peinlich, bitter und vor allen Dingen fatal. Doch soweit denkt bei Handball-Bundesligist GWD Minden keiner. Dort ist man überzeugt, das Richtung weisende und den direkten Klassenverbleib möglicherweise schon bedeutende Heimspiel am heutigen Samstag gegen Schlusslicht Eintracht Hildesheim (19 Uhr) siegreich zu bestreiten.

Bei vielen Fans rumort es allerdings in der Magengegend. Sie befürchten, dass sich ihre »Grün-Weißen« wie schon so oft gegen die direkten Kellerkonkurrenten schwer tut und hoffen natürlich nicht, dass sie wie schon gegen Wetzlar zu Fall kommen. Davon will Richard Ratka nichts wissen. »Natürlich waren wir in Spielen wie gegen Düsseldorf, Wetzlar oder Balingen nicht gut, auch nicht im Hinspiel in Hildesheim. Klar ist der Druck dann für uns größer als gegen die Teams aus vorderen Tabellengefilden. Ich würde daraus aber nicht ableiten, dass wir Pro-bleme mit den Spielen gegen die direkten Konkurrenten hätten.« Der GWD-Coach führt das eher auf das Alter seiner Mannschaft zurück. »Wir haben nun mal ein junges Team, das noch Leistungsschwankungen unterliegt.« Das sei auch der Grund gewesen, warum man am vergangenen Sonntag in Düsseldorf nicht gepunktet hätte. »Da haben wir Lehrgeld bezahlt, weil wir zu blauäugig waren und dachten, wir könnten die 18:14-Führung über die Zeit bringen. Anstatt weiter auf Tempo zu setzen, wurden wir zu ungeduldig. So was hat mit Unerfahrenheit zu tun.«
Ratka gibt dennoch eine klare Marschroute für die heutige Partie gegen das abgeschlagene Schlusslicht aus, das bei mageren vier Punkten (davon zwei aus dem Hinspiel gegen GWD) wohl nur noch theoretisch auf den Klassenverbleib hoffen kann. »Wir wissen alle ganz genau, dass wir dieses Spiel gewinnen müssen. Es geht auch darum, wieder unsere Position der letzten Wochen einzunehmen und einen kleinen Punktvorsprung auf die Konkurrenz zu haben.« Einer, der im Siegfall auf Nachbar TuS N-Lübbecke bereits sieben Zähler betragen würde. Da müsste es schon mit dem Teufel zugehen, wenn der Direktabstieg für Minden noch ein Thema werden sollte. Doch vor diesen Rechenspielen stehen 60 Minuten, die erfolgreich gestaltet werden müssen.
Und GWD ist gewarnt, denn Hildesheim scheint nach den beiden, im Kampf um den Klassenverbleib wohl entscheidenden Heimniederlagen gegen Düsseldorf und Balingen auf einmal frei aufzuspielen. Beim Gastspiel in Magdeburg führte die Eintracht sogar mit 11:4 und lag bis weit in die zweite Häfte in Front. »Hildesheim scheint wieder den richtigen Weg gefunden zu haben. Wir müssen hochkonzentriert sein, um keine unliebsame Überraschung zu erleben«, verlangt Richard Ratka von seinen Spielern. »Wir müssen von der ersten Minute an zeigen, dass wir um jeden Preis gewinnen wollen.« Seine Mannschaft habe gut trainiert und die vermeidbaren Niederlagen in Wilhelmshaven und Düsseldorf gut weggesteckt. »Sie sprühen vor Ehrgeiz. Alle sind gesund. Aber jeder muss erkennen, dass dieses Spiel kein Selbstläufer wird. Hildesheim ist gefährlich, doch wenn wir unsere Leistung abrufen, dann werden wir sie schlagen!«

Artikel vom 31.03.2007