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Oma und Enkel leben
unter einem Dach

Stadtrat für Mehrgenerationenhäuser

Vlotho (bu). Mehrere Generationen unter einem Dach, früher eine Selbstverständlichkeit, heute eher eine Seltenheit. Doch dieses Wohnmodell ist wieder im Kommen. In so genannten Mehrgenerationenhäusern wird die Großfamilie in moderner Form gelebt. Dort begegnen sich Menschen aller Generationen ganz selbstverständlich im Alltag, lernen voneinander und geben sich gegenseitig Unterstützung.

Der Vlothoer Rat hat jetzt einstimmig einen Grundsatzbeschluss gefasst, mit dem solche Wohn-Projekt gefördert werden sollen, nicht zuletzt zur Attraktivitätssteigerung der Innenstadt. Der Rat folgte einem Antrag der Grünen Liste Vlotho (GLV), der die Stadt auffordert, bei der Suche nach Investoren und Trägern für Mehrgenerationenhäuser für den Innenstadtbereich behilflich zu sein. Gerade im Hinblick auf das geplante Gesundheitszentrum in der unteren Langen Straße wären solche Wohnprojekte eine hervorragende Ergänzung, betont die GLV.
Auch auf den Internetseiten der Stadt und beim Stadtmarketing sollte für solche Projekte intensiv geworben werden, forderte GLV-Sprecher August-Wilhelm König: »Auf diese Weise kann Vlotho aktive Stadtplanung betreiben.« Wichtig sei es darüber hinaus, dass bei der anstehenden Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes die planerischen Voraussetzungen für die Realisierung von Mehrgenerationenhäusern geschaffen würden. König: »So müsste Wohnraumnutzung in leerstehenden Geschäften auch auf der Erdgeschossebene zugelassen werden.«
In der Ratssitzung machte Sabine Niemann weiter darauf aufmerksam, dass Mehrgenerationenhäuser in unterschiedlicher Form unter anderem auch vom Bund gefördert werden. »Dadurch ist die Realisierung eines solchen Projektes mit Investoren und Trägern durchaus machbar«, sagte sie in ihrer Antragsbegründung.
In der anschließenden Diskussion hatte Bürgermeister Bernd Stute die Unterstützung der Verwaltung bei diesen Überlegungen zugesagt. »Wir werden alle Informationen, die wir dazu bekommen, sichten und prüfen, wo wir diese privaten Projekte fördern können«, sagte er. Auch bei Ulrich Ammon, FDP-Fraktionsvorsitzender, stieß der GLV-Antrag auf offene Ohren. »Die Möglichkeit, solche Projekte in Vlotho realisieren zu können, sollte werbewirksam vermarktet werden«, forderte er. Für die CDU räumte Heinz-Friedrich Wattenberg ein, dass sich seine Fraktion mit diesem Antrag noch etwas schwer tue. »Wir fragen uns, welche Aufgaben da künftig auf die Stadt zukommen und ob Investorensuche nicht eine reine Aufgabe von Stadtmarketing ist?«

Artikel vom 03.04.2007