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Schiedsrichter pfeift
das Spiel kaputt

Bezirk: Müsse nicht beurlaubt, sondern im Urlaub

Von Harald Schwabe
Kreis Herford (HK). Der Herforder Fußball-Ortskampf war nicht so schlecht, wie ihn einige Kritiker gesehen hatten. 1:1 hieß es nach prickelnden 100 Minuten. Schiedsrichter Jörg Manteufel aus Dützen, der die Partie fünf Minuten zu früh anpfiff und sich deshalb den Ärger viele Zuschauer einhandelte, da ein Großteil der 250 Besucher erst 15 Minuten später nach einer mühseligen Parkplatzsuche »Rund um die Feuerwache« den Kunstrasenplatz erreichte, ließ in jeder Halbzeit fünf Minuten nachspielen.

Schieri Manteufel war es aber auch, der mit seinem Elfmeterpfiff in der 44. Minute - Aziz Yilmaz hatte gegen Hassan Besaw geschoben - nicht nur für die 1:0-Führung (Marco Schlobinski verwandelte den Elfer) sorgte, sondern er brachte mit dieser unnötigen Elfmeterentscheidung »Gift« in eine Partie, die bis dahin trotz aller Rivalität super fair verlaufen war.
So gab es in Halbzeit zwei mehr versteckte Fouls, zwei gelb-rote Karten für Daniel Kurth (VfL) und Fabian Schnelle (SCH), aber auch noch gute Torchancen auf beiden Seiten.
Der Sport-Club hätte mit 2:0 in Führung gehen müssen, am Ende aber waren auch die Gastgeber einem 2:1-Sieg sehr nahe.
Während sich die Fans aus beiden Lagern, unter den Gästen sah man auch den wieder genesenden Bürgermeister Bruno Wollbrink und Bezirksliga-Staffelleiter Kai Rieke, einige waren und das 1:1 als gerechtes Ergebnis einstuften, hatten beide Trainer ihre Mannschaft nach »Punkten« vorne gesehen. VfL-Coach »Oleg« Mehrmann wertete das 1:1 als Sieg, da VfL weiterhin die Nummer eins in der Stadt sei.
Es sei kein großer Spielfluss zustande gekommen, weil Schiedsrichter Manteufel zu kleinlich gepfiffen habe. Seine Mannschaft habe noch einmal ins Spiel zurück gefunden, da alle Akteure körperlich sehr gut drauf seien.
Sport-Club-Trainer Markus Kleine-Tebbe haderte mit dem Ergebnis (»wir spielen viel zu oft 1:1«), da er seine Mannschaft als besseres Team gesehen hatte. Man habe durch Hassan Besaw zwei Pfostenschüsse gehabt, eine weitere gute Chance durch den eingewechselten Tobias Haesler. VfL Herford habe keine Torchance richtig herausgespielt, nur durch hohe Bälle und nach Standards für Gefahr gesorgt.Kleine-Tebbe: »Leider führte ein Freistoss zu viel zum 1:1.« Und er hatte auch dafür einen Sündenbock parat: »Der Schiedsrichter war ein Selbstdarsteller und hat das Spiel kaputt gepfiffen.«
Die Spvg. Hiddenhausen ist nach der 0:2-Niederlage in Hausberge am Porta-Berg auf den vorletzten Tabellenplatz abgeruscht. Trainer Jürgen Müsse, sonst die Zuverlässigkeit in Person, ging selbst Stunden nach dem Abpfiff nicht ans Handy, war er nach der Pleite zu sehr geschockt? Keineswegs. Der Trainer des HSV weilte im Urlaub auf Norderney. Interimscoach Manfred Priebe beruhigte unsere Redaktion mit den Worten: »Jürgen ist nicht beurlaubt, er ist im Urlaub.«

Artikel vom 03.04.2007