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Das Lächeln kann weitergehen

Alltagsmenschen sind erwacht - und bleiben bis September


Rheda-Wiedenbrück (rob). Die Alltagsmenschen der Wittener Künstlerin Christel Lechner sind nach sechs Monaten »Winterschlaf« erwacht. Seit diesem Samstag prägen sie wieder das Wiedenbrücker Stadtbild. Auf den Tag genau ein Jahr ist es her, dass Unternehmer Burckhard Kramer und Christel Lechner die Figuren feierlich enthüllten.
Die Ausstellung war ursprünglich als einmaliger Auftritt gedacht. Einen Sommer ihres »Lebens« sollten sie in Wiedenbrück verbringen, bevor sie in die nächsten Städte weitergereicht werden sollten. Doch nach sechs Monaten, im vergangenen Herbst, fiel der Abschied schwer. Die Alltagsmenschen hatten sich in der Emsstadt eingelebt. Und die Bürger hatten sie in ihr Herz geschlossen. In Scharen durchkreuzten zudem Busgesellschaften die Altstadt, um die charakteristischen Figuren kennen zu lernen, und mit ihnen die Stadt, die sie beherbergte.
Ihr »zweites Leben« in Wiedenbrück haben die Betonskulpturen über Nacht bekommen. In der Nacht von Freitag auf diesen Samstag bezogen die 67 Alltagsmenschen wieder die Altstadt. Und bleiben bis September.
Nun beten sie wieder die Sonne an (»Die Sonnenanbeter«) oder sitzen bei einem Glas Wein als »Hamburger Paar« zusammen und verkörpern eine große innere Ruhe. Sie geben den »Denker«, mischen sich als »Frau mit Einkaufswagen« unter das Flaniervolk oder nehmen am gedeckten Tisch auf der Terrasse Platz; ganz so, als ob der Koch gleich für sie auftischen würde.
»Ein Lächeln auf das Gesicht der Menschen zaubern« will Christel Lechner mit ihren Alltagsmenschen. Das Lächeln kann also weitergehen.

Artikel vom 31.03.2007