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Tolle Träume und auch Ängste

A-Liga gleicht einer Achterbahn zwischen den Gefühlswelten

Von Jürgen Drüke
Sportkreis Höxter (WB). Hochspannung in der obersten Etage und im Keller. Das charakterisiert nach 20 Spieltagen das Bild in der A-Liga. Aufstiegsträume und Abstiegsängste. Wochenende für Wochenende Zitterpartien oben und unten.

Zwei Teams sind zurzeit bei jeweils zehn Zählern weit von der Versetzung für eine weitere Spielzeit im Kreisoberhaus entfernt: Bei der TiG Brakel zeigt die Formkurve ganz nebenbei bedenklich nach unten. Die SpVg. Rolfzen/Sommersell indes lässt aufsteigende Tendenz erkennen und darf sich deshalb wieder berechtige Hoffnungen machen.
»Wir sind noch lange nicht in der B-Liga und haben auch gegen Spitzenteams der Liga unsere Möglichkeiten«, verkündete der neue Trainer der SpVg. Rolfzen/Sommersell bereits unmittelbar vor Beendigung der Winterpause. Mag dieses verbale Ausrufezeichen von Frank Versen bei der Konkurrenz noch müde belächelt worden sein, die ersten beiden Partien im neuen Jahr bestätigen den 36-jährigen Übungsleiter. Versen sagte zu Beginn des Jahres dem SV Bredenborn Auf Wiedersehen, um den Fusionsvereins SpVg. Rolfzen/Sommersell vor dem Absturz zu bewahren. So ergatterte die spielende Vereinigung vor 14 Tagen einen Punkt beim Aufstiegsanwärter SV Fürstenau/Bödexen, es folgte ein weiterer Zähler am Sonntag gegen die starke Spielgemeinschaft Alhausen/Pömbsen. Versens Worte folgen Taten. Der Abstand zum vermeintlich rettenden Ufer beträgt aber immer noch stattliche sieben Punkte.
Allerdings könnte auch der drittletzte Platz am Ende ein Abstiegsabo bedeuten, wenn nämlich zwei Mannschaften aus dem Fußballkreis Höxter aus der Bezirksliga in die A-Liga zurückkehren müssten. Mit dem TuS Vinsebeck und dem VfB Beverungen belegen derzeit zwei heimische Teams zwei von drei Bezirksliga-Abstiegsplätzen. So werden die A-Liga-Kellerkinder den viertletzten Platz im Visier haben. Den hat die SG Albaxen/Lüchtringen mit 18 Punkten inne und wäre damit zum jetzigen Zeitpunkt aus dem Schneider, doch nicht nur Thomas Viehöfer, Übungsleiter der SG Albaxen/Lüchtringen, weiß: »Das ist eine Momentaufnahem und kann am kommenden Sonntag schon wieder ganz anders aussehen.«
TIG Brakel scheint angesichts der Ergebnisse im neuen Jahr (2:9 beim SC Lauenförde und 1:6 beim SV Fürstenau/Bödexen) bereits auf sicherem B-Liga-Kurs. Der Kreis der gefährdeten Teams reichts bis zum Tabellenelften SV Dalhausen (20 Punkte). Neben TIG, der SpVg. Rolfzen/S. und der SG Albaxen/Lüchtringen gehören noch die SG Ottbergen/Bruchhausen (17 Punkte) und die SG Sandebeck/Langeland (19 Punkte) dazu. Großer Gewinner im Keller war am vergangenen Sonntag die Spielgemeinschaft aus Sandebeck und Langeland: 4:1 gewann »Teamchef« Walter Leineweber mit seinem aufstrebenden Ensemble gegen seinen Heimatverein, in dem er fast zwei Jahrzehnte der »Tausendsassa« war.
Vom Tal der Tränen auf den Gipfel der Träume. Diesen hat nach einer neuerlichen Wachablösung seit vergangenen Sonntag nun der SC Lauenförde inne. Doch die Verfolger sitzen den Blau-Weißen dicht im Nacken. Der SV Brenkhausen/Bosseborn und der SV Fürstenau/Bö. weisen jeweils einen Zähler weniger auf, der SV Kollerbeck liegt ganze zwei Punkte dahinter. Dieses Quartett besitzt die besten Karten. Chancen haben auch noch der TuS Amelunxen (sechs Punkte Rückstand) und der TuS Bad Driburg, der nach der Winterpause erst einen von sechs möglichen Zählern ergattern konnte. Driburg liegt acht Punkte hinter dem Ligaprimus. Bereits am Sonntag könnte es schon wieder einen neuen Spitzenreiter geben: der Tabellenzweite SV Brenkhausen/Bosseborn empfängt den Tabellenführer. Oben und unten ist Musike drin. Die A-Liga gleicht in dieser Spielzeit einer Achterbahn der extremen Gefühle: Zwischen Depression und Hochgefühl ist alles möglich.

Artikel vom 28.03.2007