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Löhner Kunstkenner hin und weg

Exkursion der Volkshochschule zum Max-Ernst-Museum begeistert Teilnehmer

Von Torsten Otte
Löhne/Brühl (LZ). Auf den Spuren Max Ernsts wandelten in diesen Tagen Löhner Kunstinteressierte. Der Bad Oeynhausener Rechtsanwalt und Kunstkenner Torsten Otte leitete eine Exkursion der Volkshochschule nach Brühl. Dort besuchte die Gruppe das Museum des bedeutenden deutschen Malers.

Ein wenig unscheinbar wirkt der klassizistische Bau aus dem Jahr 1844 in direkter Nähe zum Schloss Augustusburg in Brühl. In der Mitte der Gebäudeflügel befindet sich der Eingang: ein moderner, offener Kubus aus Stahl und Glas. Davor begrüßten drei Steinskulpturen von Max Ernst die Löhner Kunstinteressierten.
Der Maler, Bildhauer, Graphiker, und Dichter Max Ernst wurde 1891 in Brühl, ganz in der Nähe des Museums, geboren. Ernst ist einer der bedeutendsten Vertreter des Dadaismus und Surrealismus. Er enthüllt in seinem Werk das Unbewusste und spürt Traumwelten auf. Schwerpunkt der Sammlung im Max-Ernst-Museum bildet eine umfangreiche Dauerleihgabe der Kreissparkasse Köln mit mehr als 70 Skulpturen aus dem Privatbesitz des Künstlers. Sie stellen ein weltweit einmaliges Ensemble dar, das das bildhauerische Werk von Max Ernst über Jahrzehnte hinweg erschließt.
Für die Teilnehmer der Exkursion begann eine surreale Entdeckungsreise, zumal der Künstler Alltagsgegenstände, wie Teller, Töpfe oder Löffel, in plastische Organismen verwandelte. Die weiteren Sammlungsblöcke - Werke der Malerei und Graphik - belegen die richtungsweisenden Neuerungen, mit denen der 1976 in Paris verstorbene Max Ernst zur Entwicklung der Kunst im 20. Jahrhunderts beigetragen hat.
Am Nachmittag besuchte die Gruppe Schloss Augustusburg. Das 1984 von der Unesco in die Liste des Weltkulturerbes der Menschheit aufgenommene Schloss war die Lieblingsresidenz des Kölner Kurfürsten und Erzbischofs Clemens August von Wittelsbach. Es zählt als Meisterwerk des Rokoko zu den ersten bedeutenden Schöpfungen dieser Stilrichtung in Deutschland.
Höhepunkt des Besuches war der Moment, als die Gruppe das berühmte Prunktreppenhaus betrat. Das nach Entwürfen von Balthasar Neumann entstandene Treppenhaus ist eine hinreißende Schöpfung voller Dynamik und Eleganz mit einer beeindruckender Wirkung, der sich kein Teilnehmer der Fahrt entziehen konnte. Die barocke Gartenanlage des Schlosses ist auf Grund sachgemäßer Restaurierung und Pflege heute eine der authentischsten Gartenanlagen des 18. Jahrhunderts in Europa und lud die begeisterten Teilnehmer der Exkursion zum Flanieren ein.
Mit der Exkursion nach Brühl setzte die Volkshochschule ihre erfolgreiche Reihe »VHS unterwegs« fort. Weitere Exkursionen in diesem Semester sind Tagesfahrten in das Künstlerdorf Worpswede, zur Ausstellung »Pablo Picasso - Malen gegen die Zeit« in Düsseldorf, zu Herrensitzen und Gutshöfen im Schaumburger Land sowie eine zweitägige Fahrt nach Berlin mit Besuch des Bode-Museums und der Ausstellung »Französische Meisterwerke des 19. Jahrhunderts aus der Sammlung des Metropolitan Museum of Art New York zu Gast in Berlin«. Anmeldungen werden unter & 0 57 31 / 100-588 entgegen genommen.

Artikel vom 28.03.2007