Von Sebastian Bauer Verl (WB).Die nächsten Wochen werden es zeigen: Ist der SC Verl schon reif für die Regionalliga? Zwölf Spiele warten in den kommenden sieben »Marathon-Wochen« bis zum 13. Mai auf den Sport-Club. Den Auftakt macht die heutige Nachholpartie bei den Sportfreunden Lotte (17.30 Uhr).
Trainer Mario Ermisch wird sich indes wünschen, das harte Programm bis drei Wochen vor Serienschluss möge noch ein wenig auf sich warten lassen. Allein drei gesperrte Spieler muss der Coach mit Cosmin Uilacan, Christopher Beck und Orhan Özkara für mindestens zwei Wochen ersetzen. Hinzu kommen die Verletzten (Thies Kambach, Turgay Danismaz) und die Angeschlagenen (Carlos Castilla, Lars Remmert). Keine einfache Aufgabe, bei diesen Umständen eine schlagkräftige Oberliga-Elf aufs Feld zu schicken, was auch Ermisch bewusst ist: »Wir mussten in den letzten Tagen beim Training erst einmal sondieren, wer überhaupt noch zur Verfügung steht. Deshalb wird kurzfristig entschieden werden, wer überhaupt spielen kann. 15 Spieler habe ich noch. Ich werde sehen, wie sich die Mannschaft aufstellt.« Jedoch bereitet dem Übungsleiter nicht nur die dünne Personaldecke Kopfzerbrechen - auch der Ärger über die »Skandal-Partie«gegen Eintracht Rheine (1:1) am Sonntag ist bei Ermisch zu Wochenbeginn längst nicht verklungen: »Natürlich ärgert es mich immer noch. Aber wir müssen auch das Spiel abhaken, anders geht es ja nicht.« Ganz besonders bitter für den als Juristen tätigen Trainer, dass die »Rotsünder« von jetzt auf gleich nicht mehr zur Verfügung stehen. »Keiner fragt, ob sie wirklich schuldig sind. Im Fußball steht die Schuld gleich fest und sie werden zwei Wochen lang aus dem Verkehr gezogen«, erbost sich Ermisch über die Regeln, die einen Unschuldsbeweis nur schwer zulassen. Wenig Worte verliert er dagegen über den nächsten Gegner, der aktuell mit 26 Zählern auf dem zehnten Tabellenplatz rangiert: »Ich kann Lotte nur schwer beurteilen. Ihr Spiel am Sonntag ist wieder ausgefallen«. klingt bei Ermisch Einschätzung eine gewisse Unberechenbarkeit bei der Spielweise des nächsten Liga-Konkurrenten mit. Fakt ist, dass die Sportfreunde sich im bisherigen Saisonverlauf nicht wirklich vom Tabellenmittelfeld absetzen konnten, sondern sich seit dem fünften Spieltag beharrlich zwischen dem 10. und 14. Rang bewegen. Ermisch erwartet dennoch keinen mauernden Gegner: »Sie haben ein Heimspiel. Ich kann mir also nicht vorstellen, dass sie sich hinten reinstellen werden.« Man wird es sehen im Stadion am Lotter Kreuz, wenn die »Wochen der Wahrheit« für den SC Verl beginnen.
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