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Gemeinde soll Klimaziele formulieren

Grünen-Antrag im Rat: 40 Prozent weniger Kohlendioxid bis 2020

Steinhagen (anb). 40 Prozent weniger CO2-Emissionen in der Gemeinde bis zum Jahr 2020 - das ist nunmehr erklärtes Ziel der Steinhagener Grünen. Am heutigen Mittwoch bringt die Partei im Gemeinderat einen Antrag ein, wie das geschafft werden soll.

Eine ganze Reihe von Maßnahmen nennt die Partei bereits. »Es reicht nicht mehr über einzelne Photovoltaikanlagen zu diskutieren. Angesichts der bedrohlichen Klimasituation muss Entscheidendes auch in der Gemeinde passieren«, sagte Fraktionssprecher Johannes Wiemann-Wendt in einem Pressegespräch. Steinhagen habe noch keine Klimaziele formuliert, andere Städte seien da viel weiter. 40 Prozent weniger Kohlendioxid-Ausstoß in 13 Jahren zu erreichen, das halten die Grünen aufgrund von wissenschaftlichen Studien auch in Steinhagen für möglich.
Einen großen Beitrag dazu könnte ein Energieberater in der Gemeindeverwaltung leisten. Eine Stelle möglicherweise in Kooperation von Umweltberatung und Gemeindewerken, wo es bereits eine Beratung speziell zum Stromsparen gibt. Der Energieberater aber sollte viel weiter gehen und die Bürger umfassend zu allen Bereichen und auch über Förderprogramme informieren können. Er soll zudem eine Energie-Bilanz für die Gemeinde erstellen und Energiebeauftragte für die öffentlichen Gebäude schulen.
Diese sind ein weiterer wichtiger Teil der Grünen-Forderung: Der Energiebeauftragte hätte die Aufgabe, die Gemeindeeinrichtungen auf ihr Einsparpotenzial zu überprüfen und auf Energieverschwendung hinzuweisen.
Weiterer Punkt: die Energieerzeugung. Warum nicht die Dächer der öffentlichen Gebäude für Solarthermie und Photovoltaik nutzen? Auch in den Neubaugebieten sollte die CO2-Reduzierung eine stärkere Rolle spielen und Bauherren, die etwa auf regenerative Energie setzen, mit einem Bonus-System belohnt werden. »Das kostet auch den Steuerzahler nichts. Da könnte man die Grundstückspreise entsprechend gestalten«, so Wiemann-Wendt.
Statt bisher mit Gas und Öl sollte nach Vorstellung der Grünen auch das Heizwerk an der Mozartstraße auf erneuerbare Energien setzen. Und ein letzter Punkt: Die Gemeindewerke müssten dringend - wieder - einen Ökostrom-Tarif anbieten.

Artikel vom 28.03.2007