28.03.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Es verwirft keiner mit Absicht!«

Handball: Spenger Trainer Horst Brinkmann kalkuliert mit fünf Siegen

Von Lars Krückemeyer
Spenge (BZ). »Fünf, eher sechs Siege«, glaubt Trainer Horst Brinkmann, müssen die Handballer des TuS Spenge noch einfahren, um sich im Abstiegskampf der zweiten Bundesliga gegen den 1. VfL Potsdam zu behaupten.

Doch in einem Atemzug meldete das Spenger Urgestein nach der deprimierenden 19:26-Niederlage beim OHV Aurich seine Bedenken an. »Wir haben in 25 Spielen nur fünf Mal gewonnen. Wie soll das in den restlichen neun Spielen klappen?« Mit einer derart fahrlässigen Chancenverwertung wie am Samstag in der ersten Halbzeit dürfte der TuS jedenfalls kaum noch punkten. Dabei waren die Vorzeichen besser als erwartet, nachdem Potsdam gegen Bernburg nur ein Unentschieden eingefahren hatte. »Das war ein positives Ergebnis für uns. Wir haben uns vor dem Spiel bei einem langen Spaziergang noch einmal darauf eingeschworen, unseren Vorsprung zu vergrößern. Und dann das«, spielte Brinkmann auf die vergebenen Siebenmeter und Gegenstöße an. »Jetzt müssen wir gegen Rostock gewinnen. Ganz egal wie!«
Auch TuS-Spielertrainer Andreas Bock konnte sich nicht an eine am Ende noch recht deutliche Niederlage erinnern, obwohl man das Spiel aufgrund der ersten Halbzeit eigentlich hätte gewinnen können. »Wir machen den Spielern bewusst nicht zu viel Druck, aber trotzdem herrscht bei den freien Bällen scheinbar eine Blockade. Dass aus dem Rückraum keine Gefahr ausging, ist ein Folgeprodukt der schlechten Chancenverwertung.«
Gleich doppelt litt Torwart Carsten Mundhenk mit. Zum einen, weil er sich das Geschehen fast ausschließlich von der Bank aus ansehen musste, andererseits, weil er einen Siebenmeter von Toma beim Stand von 15:13 direkt ins Gesicht bekam. »Wenn Du draußen sitzt, kommt Dir unser Spiel noch eklatanter vor. Freier zum Wurf kommt man einfach nicht. Aber es verwirft ja keiner absichtlich, ich kann mir das nicht erklären«, verzweifelte auch Rolle angesichts der vielen vergebenen Großchancen. Der Torwart liebäugelt nach wie vor mit einem Wechsel ins Gummersbacher Handball-Internat und müsste dazu seinen Vertrag beim TuS Spenge zum Saisonende vorzeitig auflösen. »Das wäre eine große Chance für mich. Aber wenn es nicht klappen sollte, bin ich bereit, in Spenge zu bleiben«, erklärte der angehende Lehrer.

Artikel vom 28.03.2007