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»Die Israelis sind müde vom Krieg«


Werther (SKü). Eine faire Berichterstattung aus und über Israel ist für den Journalisten und Theologen Egmond Pill eine Herzensangelegenheit und Christenpflicht. Zum wiederholten Male weilte der ausgewiesene Israelkenner zu Vorträgen vor der Landeskirchlichen Gemeinschaft in Werther.
Die Vortragsveranstaltung am Nachmittag leuchtete dabei die theologischen und biblischen Grundlagen im Verhältnis von Christen zu Israel aus. Aus Sicht von Prill wird oft zuwenig gewürdigt, dass das Christentum eben im Judentum wurzelt.
Der zweite Vortrag »Der Krieg um Israel und der Hass der Welt« am Abend wurde dann wesentlich politischer. Hier setzte sich der Referent mit modernen Erscheinungsformen des Antisemitismus auseinander. Prill verwies hier beispielhaft auf Aussagen des iranischen Staatspräsidenten, der dem »zionistischen Gebilde« jegliches Recht auf Existenz abgesprochen habe. Auch erinnerte er an die Kampforganisationen Hamas und Hisbollah, die Israel das Existenzrecht absprächen. Prill, der viel im Nahen Osten gereist ist, kennt auch die Innensicht in Israel. »Die Israelis sind müde von fast 60 Jahren Kampf um ihre Existenz«, sagte der Israel-Kenner gestern. »Jede Generation musste bisher in den Krieg ziehen. Doch selbst die einseitigen Rückzugsaktionen, zum Beispiel vor Jahren aus dem Libanon, oder vor kürzerer Zeit aus dem Gaza-Streifen haben Israel keinen Frieden gebracht, So fragen sich die Menschen, was sie überhaupt noch tun können. Denn gewinnbare Kriege kann das Land nicht führen.«
Im WB-Gespräch empfahl Egmond Prill gestern allen Menschen, sich selbst ein Bild zu verschaffen und in den nahen Osten zu reisen. Und ein Urlaub in Israel, so betonte er, sei für Touristen wirklich ungefährlich. Mehr Infos gibt es im Internet unter www.israelnetz.com

Artikel vom 29.03.2007