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Mönkeloh: Es ist nicht alles Müll, was brennt

Biomasse-Kraftwerk für Stute ins Gespräch gebracht

Von Manfred Schraven
Paderborn (WV). Die Etappensieger vom Schützenplatz schweben noch auf Wolke sieben, da gibt es noch mal frischen Wind. Es verdichtet sich ein Angebot, dass einem neuen Genehmigungsverfahren für ein Heizkraftwerk in Mönkeloh den Boden entziehen könnte. Und das heißt »Biomasse«.

Nach Informationen des WESTFÄLISCHEN VOLKSBLATTES soll eine Investorengruppe aus Bayern auf dem möglichen »Königsweg« nach Paderborn unterwegs sein: statt Müllverbrennung Biomasse-Kraftwerk. Entsprechende Schreiben an den Landrat des Kreises Paderborn und die Bürgermeister von Altenbeken, Bad Lippspringe, Borchen und Paderborn sind abgeschickt. Sicherlich nicht ohne Charme auch für die Firma Stute, die sich bekanntlich nach eigenen Angaben vom Diktat der Energie-Monopolisten unabhängig machen will (schließlich hat auch Aldi eine Öko-Ecke). Ohne einen potenziellen Energieabnehmer wie Stute wird es der KMG Kraftwerksgesellschaft Mönkeloh schwer fallen, das Prinzip von »Ersatzbrennstoffen« aufrecht zu erhalten. Die Bürgerinitiative Mönkeloh und die Stadt Paderborn hat ohnehin immer wieder behauptet und vorgerechnet, dass es sich bei dem geplanten Heizkraftwerk in Mönkeloh nicht um Ersatzbrennstoff sondern um die Entsorgung von Müll handele.
Da setzten die Umweltverbände in Deutschland, vertreten durch den BUND, noch eins drauf. Ihre Position: Man brauche in Deutschland keine neuen Müllverbrennungsanlagen. Die Geschichten von den Ersatzbrennstoffen seien fast Betrug. Der Sprecher der Umweltverbände in Paderborn Fritz Buhr: »Wenn die Firma Stratmann im Erörterungsverfahren andeutet, dass sie gegebenenfalls nur Strom erzeugen werde, bedeutet das eine Energieeffizienz von 20 Prozent. 70 Prozent würden in die Atmosphäre verballert.« Was sei das anderes als Müllentsorgung, wettert Buhr.
In diesem Zusammenhang unterstützen die Paderborner Umweltverbände das Schreiben der Bürgerinitiative an den Bürgermeister der Stadt Paderborn, auch nach einem nachgebesserten Genehmigungsantrag durch die KMG zu beschließen, dass die Stadt ihre Grundstücke für entsprechende Leitungen nicht zur Verfügung stellt.« Bürgermeister Heinz Paus hat die Debatte darüber auf die Tagesordnung der Ratssitzung am 15. Mai gestellt. Berücksichtigen muss die Stadt dabei die gängige Rechtsprechung, wonach auch die Stadt bei Gewährung von Dienstbarkeiten nicht diskriminierend vorgehen darf.

Artikel vom 28.03.2007