28.03.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kinder bringen
Eltern zum Buch

Gemeindebibliothek mit guter Bilanz

Von Annemarie Bluhm-Weinhold
Steinhagen (WB). PISA-Studie hin, UN-Bericht her: In Steinhagen kann es um die Bildung nicht so schlecht bestellt sein. Lesen ist »in«. Das zeigt der Jahresbericht der Gemeindebibliothek - eine Erfolgsbilanz.

Mehr Leser und mehr Ausleihen hat Leiterin Regina Howorek darin zu verzeichnen. 78 902 Bücher, Zeitschriften, Spiele, Cassetten, CD's und DVD's wurden 2006 ausgeliehen - eine Steigerung um knapp 3800 gegenüber 2005. Mit 29 000 Ausleihen liegt die Kinder- und Jugendliteratur weiterhin unangefochten an der Spitze. »Junge Leser von sechs bis 18 Jahren sind unser Hauptpotenzial«, so die Bibliotheksleiterin. 1647 Erwachsene und Kinder nutzen die Einrichtung im Rathaus aktiv (insgesamt sind 5084 eingetragen). 346 Leserinnen und Leser meldeten sich neu an - die meisten von ihnen wiederum Kinder und Jugendliche. Die zweitstärkste Gruppe sind die 30- bis 45-Jährigen - also die Eltern. »Es ist tatsächlich so, dass über die Kinder auch die Mütter Kundinnen werden«, erklärt Regina Howorek. Leseförderung also im doppelten Sinne.
Lesen und Bildung gehören untrennbar zusammen, sagt die Expertin. Kinder, die von klein auf lesen, die schon als Baby ins Bilderbuch schauen, die bleiben auch später dabei, freut sich Regina Howorek, dass gerade die Sparte der Jugendromane in ihrer Einrichtung so gut genutzt wird: »Für sie ist das Buch eben eine Selbstverständlichkeit.« So schön Hörbücher, so wichtig CD-Roms und das Internet: »Das alles kann nur eine Ergänzung sein. Grundlage ist das Buch«, so Howorek. Wer aktiv und viel liest, der hat auch das entsprechende Textverständnis - das wurde ja in den Bildungsberichten als nicht ausreichend kritisiert. Lesen verbessere auch die Rechtschreibung: »Wenn ich nicht richtig schreiben kann, finde ich auch nichts im Internet«, so Regina Howorek.
Die Bibliothekarin setzt auf die Frühförderung. Die Zusammenarbeit mit den Kindergärten und Grundschulen ist eng. So kommen schon die Kleinsten zu Führungen in die Bibliothek. Es gibt gemeinsame Veranstaltungen wie die Vorlesewettbewerbe und Autorenlesungen. Und es gibt die Bücherkisten, die heutzutage Medienboxen heißen. Denn längst sind es auch Cassetten und CD-Roms, die die Gemeindebibliothek für Schulklassen zu speziellen Themen zusammenstellt. 59 Mal wurde zusätzliche Literatur im vergangenen Jahr für den Unterricht angefordert. 2005 waren es »nur« 42 Boxen und 7000 Medien weniger.

Artikel vom 28.03.2007