31.03.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Sparsames Haus das Ziel

Landesweite Kampagne schafft auch Arbeitsplätze

Kreis Minden-Lübbecke (WB). 2006 flossen fast eine Milliarde Euro an KfW-Krediten zur energetischen Sanierung und ökologischen Modernisierung von rund 62 000 Wohneinheiten. In Anspruch genommen wurden sie von Haus- und Wohnungsbesitzern, auch im Mühlenkreis. Aufträge, von denen auch die Mitgliedsbetriebe der Innung Heizung und Sanitär profitiert haben.

»Das sind rund drei Mal so viel Mittel wie 2005. Das zeigt: Unsere bundesweit einzigartige Kampagne ÝMein Haus spartÜ ist erfolgreich«, erklärte dazu die nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerin Christa Thoben. »Dieser Erfolg motiviert uns aber auch, noch mehr Hausbesitzer auf die Chancen des CO2-Gebäudesanierungsprogramms von Bundesregierung und KfW aufmerksam zu machen.« Mit dieser Aussage zog die Ministerin zusammen mit Ingrid Matthäus-Maier, Vorstandssprecherin der KfW Bankengruppe, und 15 Partnern von »Mein Haus spart« eine erste Zwischenbilanz. Die im Mai 2006 gestartete »Gemeinschaftsaktion Gebäudesanierung NRW - Mein Haus spart« bündelt alle wichtigen Beratungs- und Informationsangebote im Land, die Hausbesitzer bei der Planung und Umsetzung von energetischen Sanierungsmaßnahmen unterstützen.
Zum 1. Januar 2006 sei das CO2-Gebäudesanierungsprogramm noch attraktiver gemacht worden, betonte Matthäus-Maier: »Bauherren, die durch eine Sanierung die gesetzlichen Neubaustandards nicht nur einhalten, sondern den Energieverbrauch um mindestens 30 Prozent unter Neubaustandard senken, erhalten zusätzlich zu den besonders günstigen Konditionen einen Tilgungszuschuss von bis zu 6 250 Euro pro Wohneinheit.«
Alternativ zu Darlehen gibt es von der KfW nun auch Investitionszuschüsse. »Damit erreichen wir diejenigen, die die Sanierung ihres Hauses oder ihrer Wohnung auch ohne ein Darlehen stemmen können. Der Zuschuss kann bis zu 17,5 Prozent der Investitionskosten beziehungsweise bis zu 8 750 Euro pro Wohneinheit betragen«, sagte Matthäus-Maier. Auch für Kommunen und gemeinnützige Vereine, die ihre Schulen, Turnhallen oder Kindergärten energetisch sanieren wollen, gibt es seit Januar spezielle Fördermöglichkeiten.
Die energetische Gebäudesanierung ist zentraler Bestandteil der Förderinitiative Wohnen, Umwelt, Wachstum von Bundesregierung und KfW Förderbank. »Durch die von uns allein 2006 bundesweit geförderten Investitionen wird die CO2-Emission dauerhaft um 1,5 Millionen Tonnen reduziert«, so Matthäus-Maier.
Von den KfW-Krediten und Zuschüssen profitieren können in Nordrhein-Westfalen Besitzer von etwa 6,3 Millionen Wohnungen. Nach erfolgreicher Sanierung ist eine Energieeinsparung von bis zu 70 Prozent durch Verbesserungen bei der Wärmedämmung und den Einsatz moderner Haustechnik möglich.
Vor wenigen Wochen hat die Landesregierung die Energieeffizienzoffensive »NRW spart Energie« gestartet, unter deren Dach auch »Mein Haus spart« integriert wurde. »Wir wollen 20 Prozent Energie bis 2020 sparen. Um entsprechende Energieeinsparungen bei Altbauten zu erreichen, müssen wir die Sanierungsrate von einem auf drei Prozent steigern. Dadurch könnten 100 000 neue Arbeitsplätze entstehen«, sagte Thoben. Auch die Hausbesitzer profitieren von einer energetischen Sanierung: »Durch den Einspareffekt bei der Heizenergie amortisieren sich ihre Investitionen nach einigen Jahren. Und sie leisten einen wirkungsvollen Beitrag zum Klimaschutz«, meinte die Ministerin.
Von einer kräftig angezogenen Nachfrage bei den Hausbesitzern berichteten die Partner von »Mein Haus spart«. »Die energetische Gebäudesanierung ist für das Handwerk ein Boom-Markt«, sagte Franz-Josef Knieps, Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertages. Rund 12 500 Arbeitsplätze seien allein aufgrund des CO2-Gebäudesanierungsprogramms neu geschaffen oder gesichert worden. Einen zusätzlichen Schub verspricht er sich durch die Einführung des Energieausweises.

Artikel vom 31.03.2007